Schlafstörungen
Welchen Einfluss haben die Hormone?
In den Wechseljahren kommt es, neben vielen anderen Symptomen, zu Störungen der Schlafqualität. Etwa 50 bis 60 Prozent der Frauen klagen darüber, dass sie in der Nacht aufwachen und nicht mehr weiterschlafen können. Natürlich gibt es tausend Gründe für Schlafstörungen. Durchschlafprobleme in den Wechseljahren sind jedoch durch die Hormone bedingt.
Eine Schlafstörung (Insomnie) ist eine subjektiv empfundene oder objektiv wahrgenommene Abweichung von der normalen Schlafenszeit, die mit einer mehr oder weniger starken Einschränkung der Lebensqualität einhergeht. Man unterscheidet primäre Schlafstörungen und sekundäre Schlafstörungen, die aufgrund einer bestimmten Krankheit auftreten.
In den Wechseljahren treten Schlafstörungen häufig auf. In erster Linie ist es der Mangel an Östrogenen, der Frauen im Wechsel am Durchschlafen hindert. Östrogen beeinflusst bestimmte Cycline im Gehirn und trägt zur Glucose-Verwertung bei. Glucose ist der wichtigste Nährstoff im Gehirn und wenn das Schlafzentrum gut mit Energie versorgt ist, dann klappt es auch mit dem Schlafen besser. Der Mangel an Östrogen ist außerdem verantwortlich für Hitzewallungen und Nachtschweiß. Diese tragen zusätzlich zu einer verminderten Schlafqualität bei.
Aber auch Progesteron kann an Schlafstörungen beteiligt sein. Nimmt man Progesteron am Abend, wirkt es schlaffördernd. Zudem hat Progesteron eine stimmungsaufhellende und angstlösende Wirkung. Dies unterstützt die Verbesserung des Schlafes.
Unabhängig vom Wechsel spielt das Hormon Melatonin eine wesentliche Rolle für guten Schlaf. Ausreichende Mengen an Melatonin sind notwendig, damit man einschlafen kann. Es stellt sozusagen die Weiche von Wachzustand auf Schlafzustand. Die Melatoninkonzentration steigt in der Nacht um den Faktor zehn an; das Maximum wird morgens gegen drei Uhr erreicht. Entsprechend den Jahreszeiten ergibt sich hier eine wechselnde Rhythmik. Die Zirbeldrüse, die das Melatonin produziert, hilft also dabei, den Biorhythmus unseres Körpers zu regulieren. Als die Wissenschaftler diesen Sachverhalt feststellten, gaben sie dem Melatonin den Namen „Schlafhormon“: genügend Melatonin bedeutet guter Schlaf – wenig Melatonin schlechter Schlaf.