Große Klette

Die Wurzel hat es in sich

Die große Klette, lat. Arctium lappa, gehört zur Familie der Korbblütler. Sie ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr erscheint eine Blattrosette und erst im 2. Jahr entsteht der Blütenstand und die Pflanze wächst zu einer beachtlichen Größe von 1,50 m heran. Verwendung findet die Pfahlwurzel der Klette, die am Ende der ersten Vegetationsperiode geerntet wird.

Die Klettenwurzel enthält u.a. ätherische Öle, Flavonoide, Sesquiterpene, Lignane und Inulin. Traditionell wird die große Klette als Diuretikum und zur Appetitanregung sowie bei Hauterkrankungen, Leberleiden, Haarausfall und rheumatischen Erkrankungen verwendet. Sie wirkt lymphabflussfördernd und unterstützt die Leber-Galle-Tätigkeit und die Niere. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Klettenwurzel alle Ausscheidungsorgane anregt und somit Giftstoffe besser ausgeleitet werden können. Sie hilft bei Ekzemen und schlecht heilenden Wunden.

Ein wasserlösliches Polysaccharid der gro­ßen Klette hat in Untersuchungen hohe antioxidative Wirkung gezeigt. Daher könnte diese Pflanze künftig eine Rolle in der Herstellung von Pharmazeutika spielen. Arctigenin, ein Lignan von Bardana, so wird die große Kette auch genannt, hat antivirale und phytoöstrogene Eigenschaften.

Die große Klette sollte nicht verwendet werden, wenn eine Allergie auf Korbblütler bekannt ist. Ansonsten wird sie gut vertragen. Sie wird in Form von Tee, öligen und ethanolischen Auszügen oder Destillaten verwendet. Klettenwurzelöl findet in der Kosmetik Anwendung. Umschläge mit Klettenwurzel tragen zur besseren Heilung von Wunden und Geschwüren bei. Ein Tee der Klettenwurzel, kalt angesetzt, ist ein gutes Blutreinigungsmittel. Eine Kur über 3 Wochen unterstützt bei Gicht, Rheuma und Gallenstörungen.

Man kann die Klettenwurzel auch als Gemüse verzehren. Gerade nach einer Lymphdrainage oder Massage ist eine Klettenwurzelsuppe perfekt, um den Lymphabfluss noch zu verbessern. Der Geschmack der Wurzel erinnert etwas an den von Schwarzwurzeln. Die Klettenwurzel kann viele Bitterstoffe enthalten, aber wie wir ja wissen, bitter ist gesund. In einer Gemüsesuppe, zusammen mit anderen Gemüsesorten, schmeckt sie sehr gut. Die Ernte der Wurzel sollte erfolgen, bevor sie einen Blütenstand ausbildet, denn sonst wird die Wurzel zu zäh.

 

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