Splenomegalie
Was bedeutet eine vergrößerte Milz?
Das Wort Splenomegalie setzt sich aus den griechischen Wörtern für Milz „splen“ und „megálo“ für groß zusammen. Wenn die Milz krankhaft vergrößert ist, so kann dies mehrere Ursachen haben. Meist ist eine Erkrankung des Blutes oder der Leber verantwortlich dafür. Auch die Therapie und wie gefährlich diese Vergrößerung ist, hängt von der Grunderkrankung ab.
Die Milz ist ein Organ, das im linken Oberbauch unter dem Rippenbogen liegt. Sie grenzt an den Magen, das Zwerchfell und die linke Niere. Zu Ihren Aufgaben zählen das Filtern von überalterten roten Blutkörperchen und die Speicherung und Vermehrung von Zellen unseres Abwehrsystems.
Von der Milz fließt das Blut in die Leber. Ist dieser Abfluss gestört, aufgrund einer Lebererkrankung (Fettleber, Zirrhose) oder einer Thrombose in der Milzvene, dann staut es sich in die Milz zurück und trägt zur Vergrößerung des Organs bei. Andere Ursachen sind: Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe, Infektionskrankheiten (z.B. Pfeiffersches Drüsenfieber, es werden viele Immunzellen benötigt, die Milz ist daher überaktiv und vergrößert sich), Stoffwechselerkrankungen und Verletzungen. Manchmal ist die Ursache auch nicht zu finden.
Eine Splenomegalie äußert sich in Schmerzen im linken Oberbauch oder Rücken oder in Völlegefühl und Übelkeit (durch die Einengung des Magens). Oft bleibt eine Milzvergrößerung auch symptomlos und wird zufällig bei einer Tastuntersuchung unter dem linken Rippenbogen oder bei einer Röntgenuntersuchung des Bauchraums festgestellt. Eine Milzvergrößerung kann dazu führen, dass die Milz überaktiv ist und zu viele Blutkörperchen herausfiltert. Es kommt zu Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen), erhöhter Infektanfälligkeit (Mangel an weißen Blutkörperchen) und Blutgerinnungsstörungen wie z. B. Neigung zu Blutergüssen (Mangel an Blutplättchen).
Eine nur leicht vergrößerte Milz ist kein Grund zur Besorgnis und es wird ohne weitere Diagnoseverfahren meist abwartend beobachtet. Eine stark vergrößerte Milz hingegen erhöht das Risiko einer Milzruptur. So ein Riss kann zu schweren bis zu lebensgefährlichen inneren Blutungen führen. In diesem Fall muss die Milz sofort entfernt werden.
Ansonsten richtet sich die Therapie nach der Grunderkrankung. Ist diese behoben, bildet sich die Milz wieder zurück. Bei chronischen Erkrankungen kann die Milz dauerhaft vergrößert bleiben. Je nach Größe wird auch hier eine operative Entfernung erwogen oder das Milzgewebe wird durch Bestrahlung verödet.