Sehprobleme mit 50+

Gibt es Möglichkeiten der Vorbeugung?

Immer mehr Menschen sehen ihre Welt „unscharf“. Dies ist unter anderem auch auf das schon in jungen Jahren häufige Bildschirmsehen (Arbeit am Bildschirm, viel Zeit am Smartphone) zurückzuführen. Kommen dann noch Altersveränderungen am Auge dazu, so ist es nicht verwunderlich, dass mit zunehmendem Alter die Augenprobleme mehr werden. Tipps zur Vorbeugung sind gefragt.

Das häufigste Sehproblem mit zunehmendem Alter ist die Alterssichtigkeit und diese trifft im Grunde fast jeden Menschen. Typisches Symptom: um problemlos lesen zu können, muss man ein Buch immer weiter weghalten.

Die Alterssichtigkeit, auch Presbyopie genannt, beginnt meist schon ab 40 Jahren. Der Grund dafür liegt in der Augenlinse. Diese verliert ihre Elastizität und kann sich daher nicht mehr so gut krümmen. So ist scharfes Sehen in der Nähe nicht mehr möglich. Zudem wird auch der Augenmuskel mit zunehmendem Alter schwächer. Das Sehen in die Weite ist ungestört. Daher wird die Alterssichtigkeit auch als Altersweitsichtigkeit bezeichnet. Die Presbyopie lässt sich zwar nicht wirksam behandeln, aber ausgleichen – am einfachsten mit einer Lesebrille. Die gute Nachricht ist, dass die Alterssichtigkeit ab etwa 65 bis 70 Jahren nicht mehr weiter fortschreitet und meist nicht mehr als 3 Dioptrien erreicht.

Ein weiteres Problem der 50+ Generation ist das „trockene Auge“, auch als Sicca-Syndrom bezeichnet. Obwohl die Bezeichnung „trockenes Auge“ lautet, so ist das Symptom ein ganz anderes, denn dieses Problem äußert sich durch tränende Augen, wodurch sich die Sicht verschlechtert. Zudem juckt oder brennt und rötet sich das Auge und man hat das Gefühl, als würde sich ein Fremdkörper darin befinden. Durch unterschiedlichste Ursachen wie z.B. hormonelle Veränderungen, lange Arbeit am Bildschirm, trockene Luft etc. kommt es dazu, dass die Hornhaut nicht ausreichend befeuchtet wird oder sich die Tränenflüssigkeit ungünstig zusammensetzt. Als Reaktion darauf wird noch mehr Tränenflüssigkeit produziert und die Augen tränen.

Abhilfe schaffen Augentropfen, die als Tränenersatzmittel dienen. Wer am Bildschirm arbeitet, kann dem Problem vorbeugen, indem bewusst immer wieder geblinzelt wird. Durch das gezielte Öffnen und Schließen der Augen verteilt sich die Tränenflüssigkeit auf der Hornhaut-Oberfläche und bewahrt sie vor dem Austrocknen. Zudem sollte man stündlich den Augen eine Ruhepause gönnen und den Blick einfach mal in die Ferne schweifen lassen oder für einen längeren Augenblick die Augen schließen. Auch das Erhöhen der Luftfeuchtigkeit in trockenen Räumen ist eine einfache vorbeugende Maßnahme.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Gefahr des Grauen Stars zu. Dabei handelt es sich um ein Sehproblem, das sich zunehmend verschlechtert und das auf eine Trübung der Augenlinse zurückzuführen ist. Das Sehen wird immer unschärfer und es kommt einem so vor, als würde man durch einen grauen Schleier blicken. Die Abnahme der Sehkraft geht mit einer Zunahme der Lichtempfindlichkeit einher. Im Zuge des Alterungsprozesses enthalten die Augenlinsen immer weniger Proteine (Eiweiße), die die Linse klar halten. Durch Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus oder Augenverletzungen kann dies auch schon früher auftreten. Abhilfe schafft eine Augenoperation, bei der die trübe Linse durch eine künstliche ersetzt wird. Da das UV-Licht der Sonne die Elastizität der Augenlinse ebenso schwächt wie die Elastizität der Haut, ist das Tragen einer Sonnenbrille eine wichtige Vorbeugemaßnahme. Auch die Versorgung mit Antioxidantien (wie z.B. Carotinoiden) ist hilfreich.

Ein weiteres Problem ist die Maculadegeneration, kurz als AMD bezeichnet. Die Sinneszellen der Macula lutea (gelber Fleck) werden geschädigt. Dadurch ist die Sicht auf das, was sich in der Mitte des Blickfeldes befindet, unscharf und gerade Linien erscheinen als gebogen.  Zudem werden Farben nicht mehr so gut unterschieden. Es gibt 2 Versionen: die trockene und die feuchte AMD. Risikofaktoren für eine AMD sind Rauchen, erhöhter Blutdruck, zu hohe Blutfettspiegel und Diabetes. Die Vorbeugung besteht in einer Vermeidung der Risikofaktoren. Auch Vitalstoffe wie z.B. die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin, die in großer Menge im gelben Fleck vorkommen, sind hilfreich. Eine groß angelegte Studie hat gezeigt, dass Menschen mit ausreichender Versorgung an der Omega-3-Fettsäure DHA deutlich weniger AMD hatten also solche mit einer geringen Aufnahme.

Neben dem Grauen Star gibt es auch den sogenannten Grünen Star. Diese Erkrankung bleibt meist lange Zeit unerkannt und zeigt sich erst spät durch Augenschmerzen, Gesichtsfeldausfälle und Kopfschmerzen. Das Glaukom, so eine andere Bezeichnung, entsteht aufgrund einer Schädigung des Sehnervs, die durch einen zu hohen Augeninnendruck verursacht wird. Es ist eine akut gefährliche Erkrankung, die unbehandelt zum völligen Verlust des Sehvermögens führt.

Ab 50+ sollte man einmal jährlich zur Vorsorgeuntersuchung der Augen gehen, bei erhöhtem Risiko oder Sehproblemen natürlich früher. Durch regelmäßige Messungen des Augendruckes kann ein Grüner Star rechtzeitig erkannt werden. Auch andere Augenerkrankungen werden dadurch frühzeitig entdeckt.

 

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