Rachenentzüdung

Hausmittel bringen meist rasch Linderung

Wer kennt sie nicht, die Symptome einer Rachen- oder Halsentzündung. Ein Kratzen im Hals ist meist der Vorbote, dazu kommen dann Schmerzen und Schluckbeschwerden. Der Hals-Raum ist gerötet und geschwollen. Häufig hat man eine kloßige Sprache oder ist heiser und muss sich aufgrund des Trockenheitsgefühls häufig Räuspern. Der medizinische Fachbegriff dafür ist „Pharyngitis“.

Eine Entzündung des Rachens ist die häufigste Ursache für Schmerzen im Halsbereich. Der Pharynx, so der lateinische Name, führt vom hinteren Teil der Mundhöhle und der Nase durch den Hals zum Kehlkopf und zur Speiseröhre. Den Rachen kann man sich vorstellen als einen Schlauch aus Bindegewebe und Muskulatur. Er ist um die 13 cm lang und ist sowohl ein Teil des Verdauungssystems als auch ein Teil der Atemwege. Er halt also eine Doppelfunktion: Transport von Nahrung und Flüssigkeit sowie von Atemluft. Im Rachen findet man viele Strukturen des Abwehrsystems (lymphatisches Gewebe). Zum lymphatischen Gewebe gehören die Mandeln und die Seitenstränge, die gemeinsam den sogenannten lymphatischen Rachenring bilden. Die Ursachen von Rachenentzündungen sind mannigfaltig. Meist sind es Krankheitserreger aus dem Viren-Bereich. Dazu zählen Erkältungsviren wie Adeno-, Corona-, Influenza- und Rhinoviren. Auch Herpes-, Masern-, Röteln- oder Epstein-Barr-Viren können die Entzündung des Halses auslösen.

Ist die Rachenschleimhaut aufgrund der Virusinfektion gereizt, dann können sich auch Bakterien leichter ansiedeln und die Beschwerden verschlimmern. Meist handelt es sich um Streptokokken.
Aber es gibt auch nichtinfektiöse Rachenentzündungen. Zu den Ursachen zählen z.B. das Rauchen (auch Passivrauchen), Staub, der Umgang mit Chemikalien, eine Überbeanspruchung der Stimme, trockene Schleimhäute (z.B. durch Hormonumstellung) oder andere Erkrankungen wie z.B. Magen- und Speiseröhren-Erkrankungen (aufgrund von Reflux von Magensäure).
Die Erreger einer Halsentzündung werden meist durch Tröpfcheninfektion übertragen. Dies geschieht in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen, aber auch in Seniorenzentren besonders leicht.

Die Diagnose kann bereits anhand der Symptome gestellt werden. Neben den eingangs erwähnten Beschwerden wird eine Rachenentzündung meist durch leichtes Fieber begleitet. Bei Kindern können die Temperaturen aber auch schnell auf über 39 Grad steigen. Ein Alarmsymptom sind geschwollene Lymphknoten an Unterkiefer und Hals. Bei Blick in den Hals wird die Diagnose dann erhärtet. Oft kommt es auch zu weiteren Erkältungssymptomen wie Husten und Schnupfen. Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion oder eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus kann auch noch ein Rachenabstrich gemacht werden, um die richtigen Therapie-Entscheidungen zu treffen.

Eine besondere Form der Rachenentzündung ist die Seitenstrangangina. Neben der Rachenschleimhaut ist hier auch das lymphatische Gewebe der Rachenhinterwand von der Entzündung betroffen. Schwellen die Seitenstränge an, dann kann dies zum Verschluss des Verbindungsganges zwischen Ohr und Nasen-Rachen-Raum (die Eustachische Röhre, auch Ohrentrompete genannt) führen und Kopf- und Ohrenschmerzen auslösen. Wenn auch die Mandeln entzündet sind, dann spricht man von einer Tonsillitis und bei einer Mitbeteiligung des Kehlkopfes von einer Laryngitis.
Leichte Halsentzündungen müssen nicht unbedingt ärztlich behandelt werden. Bei sehr starken Beschwerden und Verdacht auf eine bakterielle Infektion sollte aber auf alle Fälle der Arzt bzw. Therapeut aufgesucht werden.

Hausmittel und Tipps
●    bei ausgeprägtem Krankheitsgefühl Schonung
●     bei hohem Fieber im Bett bleiben
●    viel trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten (warmer, nicht zu heißer Salbeitee, warmes Wasser mit Apfelessig)
●    auch die Raumluft feucht halten (feuchte Tücher aufhängen)
●    gurgeln mit Salzwasser, abgekühltem Salbeitee oder einigen Tropfen Propolis-Tinktur (in Wasser gelöst)
●    kalte oder warme Wickel um den Hals (z. B. mit Topfen, Kartoffeln, Leinsamen, Schweineschmalz, …)
●    bei Fieber schweißtreibende Tees mit Lindenblüten und/oder Holunderblüten trinken
●    während einer Rachenentzündung nicht rauchen

Kühl oder leicht angewärmt helfen Topfenwickel bzw. Topfenumschläge bei Entzündungen. Sie wirken abschwellend und schmerzlindernd bei Halsschmerzen aber auch bei Bronchitis, Sportverletzungen und Gelenks-Beschwerden.

Topfenwickel sind einfach herzustellen, preiswert und im Allgemeinen gut verträglich. Nehmen sie frischen Speisetopfen (250 Gramm) aus dem Kühlschrank und lassen sie ihn ca. 30 Minuten bei Zimmertemperatur warm werden. Streichen Sie den Topfen fingerdick auf ein Baumwolltuch oder eine Kompresse und falten Sie dann den Stoff einmal über dem Topfen. Dies ist wichtig, denn der Topfen trocknet mit der Zeit und würde dann an der Haut kleben. Den Topfenwickel um den Hals legen und dabei die Rückseite des Halses frei lassen. Decken Sie anschließend die Topfenauflage mit einem trockenen Tuch ab und fixieren Sie sie noch mit einem größeren Außentuch. Bei akuten Entzündungsprozessen maximal 20 Minuten einwirken lassen, ansonsten solange, bis der Topfen trocken ist. Ein Topfenwickel kann ein- bis zweimal täglich angewendet werden.

 

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