Die Notwendigkeit und die Gier

Wenn ‚mehr’ einfach besser scheint

Es könnte unter’m Strich so einfach sein, wenn man’s denn so ließe. Aber irgendwie haben wir (das heisst in vielen Fällen: manche Mitmenschen) das menschliche Maß verloren in vielen Belangen. Denn wenn wir zwei, drei Semmeln schon für ‚gut’ halten, dann wären doch zwei Dutzend derselben ‚viel besser’. Dass wir aber ohnedies nur genannte zwei, drei essen können und den Rest wegwerfen - egal.

Wiir kennen diesen/den Effekt, beobachten ihn Tag für Tag. Im großen Stil während der Nachrichten im Fernsehen. Im kleineren erkennen wir ihn etwa am Auto, das der Nachbar (vielleicht) fährt.

Aber irgendwie entging uns, dass diese geänderte Erklärung eigentlich nur eine „Übertragung“ war. Die benötigte Kraft wurde von „Gott“ einer sogenannten „Schwerkraft“ zugewiesen. Am grundlegenden Vorgang änderte sich eigentlich nichts. Bis Albert Einstein kam. Der erklärte uns nämlich, dass Schwerkraft keine „Kraft“ im Sinne des Wortes war, es handelte sich „nur“ um eine Eigenschaft des Raumes. Genauer: des Raum-Zeit-Kontinuums.

Soll heissen: Newtons Apfel fiel deshalb zu Boden, weil der Raum gekrümmt ist. Der Apfel fiel also so zu Boden, wie eine Glasmurmel in einer Schüssel immer zum tiefsten Punkt rollt. Und nicht, weil irgendeine „Kraft“ daran zieht.

Ist dies dann nun der Weisheit letzter Schluss? Wohl kaum. Die Physik versucht sich weiterhin an der Erklärung der uns umgebenden „Wirklichkeit“ und liefert ein „Darum!“ nach dem anderen. Das macht auch die Medizin, die Chemie, die Soziologie usw.

Ein endloses geflochtenes Band. „Standing on the shoulders of giants.“ Wir schlussfolgern: das, was früher mal „wahr“ war, ist es heute nicht mehr. Aber ist es das? In gewisser Hinsicht, so scheint mir, ist letztlich eine „Theorie der Alchemisten“, die die Existenz vierer Elemente - Feuer, Wasser, Luft und Erde - postuliert, nicht viel „wirklicher“ als eine z.B. „Theorie der Quarks“, die „Wirklichkeiten im subatomaren Bereich“ erstellt. Auch wenn diese letztere überhaupt nicht (mehr) vorstellbar, sondern nur mehr mathematisch fassbar ist.

Das eine ist also irgendwie nicht „wahrer“ als das andere - wenn wir einfach berücksichtigen, dass der menschliche Geist bekannte „Bilder“ heranziehen muss, um noch Unbekanntes in eine eben verständliche Form zu gießen. Eine Strukturierung des Unbekannten durch das bereits Bekannte.

Bleibt die Frage: Was ist praktikabler? Was bringt uns weiter im täglichen Gewese?

Der Autor, Thomas-Per Harlandner, lebt mit seiner Lebensgefährtin am Rand von Salzburg
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