... für Haare und Nägel
Was kräftigt unsere Hautanhangsgebilde?
Haare und Nägel werden aus der Epidermis gebildet und als Hautanhangsgebilde bezeichnet. Die Nägel bilden sich an der Nagelwurzel aus Hornplatten, die Haare sind lange Hornfäden, die auf der Haut von Säugetieren wachsen und im Wesentlichen aus Keratin bestehen. Vitalstoffmangel kann an Haaren und Nägeln sichtbar werden.
Finger- und Zehennägel können durch eine Reihe von Krankheiten geschädigt werden und sich aufgrund von Vitalstoffmangel verändern. Eines der häufigsten, normalerweise von Frauen genannten Probleme sind die zu weichen und brüchigen Fingernägel. Die Gründe dafür sind vielfältig und meist ist auch eine genetische Veranlagung vorhanden.
Biotin, auch als Vitamin H oder B7 bezeichnet, ist das Haar- und Nagel-Vitamin. Es wirkt im Körper als Co-Enzym und ist in dieser Eigenschaft an der Energiegewinnung, dem Aufbau von Fettsäuren und der Entgiftung von Stoffwechselschlacken beteiligt. Ausreichende Versorgung ist die Voraussetzung für Wachstum und normalen Aufbau der Haut und ihrer Anhangsgebilde wie Nägel und Haare. Es fördert die Keratinbildung und sorgt dafür, dass die Nägel hart, stark und schön werden und das Haar nicht vorzeitig ergraut. Ein Mangel an Biotin kann zu Ekzemen, Haarausfall, Erschöpfung und Beeinträchtigung des Fettstoffwechsels führen. In der Nahrung ist Biotin vor allem in Rinderleber, Eigelb, Sojamehl, Bierhefe, Milch, Nüssen und Haferflocken zu finden. Rohes Hühnereiweiß behindert die Aufnahme von Biotin. Nach Antibiotikaeinnahme kann die Biotinversorgung ebenfalls mangelhaft sein. Ursache dafür ist die Schädigung der Darmflora, denn diese produziert Biotin und trägt somit neben der Ernährung zur Versorgung mit Vitamin B7 bei. Im Gegenzug dazu hilft Biotin beim Erhalt der normalen Darmflora.
Weitere wichtige B-Vitamine sind zum Beispiel das Vitamin B2 (Riboflavin, Lactoflavin), das ein Baustein für verschiedenste Enzyme ist und für gesundes Wachstum von Haaren und Nägeln sorgt. Vitamin B5 (Pantothensäure) und Vitamin B3 (Niacin) unterstützen die Produktion kräftiger Haare und regulieren die Talgproduktion. Vitamin B9 (Folsäure) lässt kräftiges, gesundes Haar wachsen, da es an der Zellteilung in den Haarwurzeln beteiligt ist.
Kieselsäure ist die Sauerstoffsäure des Siliziums. In der Natur kommen Stützgerüste aus Kieselsäure im Pflanzen- und Tierreich vor. Bambus oder Schachtelhalm sind Beispiele aus dem Pflanzenreich, Kieselalgen ein Beispiel aus dem Tierreich. Silizium ist erforderlich bei der Bildung des Knochen-, Knorpel- und Bindegewebes. Es ist unter anderem durch seine positiven Wirkungen auf Haare und Nägel bekannt. Silizium ist Strukturbestandteil des Keratins (Hornstoff), also jener Eiweiß-Komponente, die im Aufbau von Haaren und Nägeln vorherrschend ist.
Hyaluronsäure gehört zu den Glucosaminoglykanen (GAG) und ist damit ein Stoff, der aus sehr langen Molekülketten aufgebaut ist. GAG sind langkettige Verbindungen aus Aminozuckern. Sie bilden u.a. die Knorpelmatrix, sind Bestandteil der Gelenksschmiere und bauen das Bindegewebe auf. Weisen die Zellen der Kopfhaut zu wenig Feuchtigkeit auf, wachsen die Haare schlechter, werden brüchig und auch Haarausfall kann die Folge sein. Hyaluronsäure sorgt für ausreichend Feuchtigkeit. Auch die Nägel profitieren von Hyaluronsäure.
Zink ist ebenfalls bekannt für die positive Wirkung auf Haare und Nägel. Es spielt eine wesentliche Rolle im Aufbau von Cystein – der vorherrschenden Aminosäure im Keratin des Haares. Ein Mangel an Zink führt zu schlechter Haarqualität, vorzeitigem Haarausfall, ekzematösen Hautveränderungen und weißen Flecken auf den Fingernägeln. Außerdem stärkt Zink das Immunsystem, fördert die Wundheilung, wirkt entgiftend und ist wichtig für die Zuckerverwertung. Zink ist u.a. an der Eiweißsynthese, der Zellteilung, am Energiestoffwechsel sowie am Knochenstoffwechsel beteiligt. Gute Zinkquellen in der Nahrung sind Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch, Krebse, Muscheln, Austern sowie Eier, Milch und Käse. Auch Getreideprodukte, Bierhefe, Kürbiskerne und Kakao enthalten Zink. Aus tierischer Nahrung wird Zink jedoch besser resorbiert als aus pflanzlicher.
Brüchige Fingernägel können auf einen Mangel an Eisen, Magnesium oder Kalzium hinweisen. Ist auch Müdigkeit und Haarausfall dabei, dann deutet das besonders auf Eisen hin. Als zentrales Element im Stoffwechsel und Energiehaushalt der Zellen ist Eisen unter anderem am ungestörten Wachstum von gesunden Haaren und Nägeln beteiligt.
Mit folgendem einfachen Naturrezept können Sie Ihre Fingernägel stärken, wenn sie splittern und leicht einreißen: geben Sie in eine Schale fünf Esslöffel Olivenöl und einen Teelöffel Zitronensaft. Darin baden Sie mehrmals am Tag die Fingerspitzen. Und mit dieser selbst gemachten Haarspülung kräftigen Sie Kopfhaut und Haarboden und die Haare werden glänzend und gut frisierbar: 200 ml Apfelessig erhitzen (nicht kochen), 1 Tasse Brennnesselblätter mit dem Apfelessig übergießen und 15 min. ziehen lassen, abseihen und abkühlen lassen. Die noch lauwarme Haarspülung über den Kopf gießen und gut in Haar und Kopfhaut einmassieren, danach ausspülen.