Resilienz, die seelische Widerstandskraft

Was versteht man unter diesem neuen Modewort?

Es gibt keine eindeutige, einheitliche Begriffserklärung, doch meistens geht es darum, dass man unter Resilienz alle Kräfte versteht, die der Mensch mobilisieren kann, damit sich nach stressvollen Lebensumständen die psychische Gesundheit wiedereinstellt und auch in schlechten Zeiten das Leben gemeistert wird. Resilient ist, wer angepasst auf Stressoren reagiert.

Niemand ist vor Krisensituationen gefeit, egal um welche Art es sich handelt: enormen Dysstress (negativ empfundener Stress), Krankheit, Verlust eines geliebten Menschen durch Trennung oder Tod u.v.m. Wer aber gewappnet (resilient) ist, wer die Fähigkeit besitzt, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen, der gelangt leichter wieder in die Balance.

Das Wort Resilienz stammt vom lat. Wort resilire und bedeutet so viel wie abprallen. Resilienz wird auch als seelische Widerstandskraft bezeichnet. Es gibt Menschen, die kann nichts erschüttern, die sind so richtige „Stehaufmännchen“. Denen ist die Resilienz sozusagen in die Wiege gelegt. Andere Menschen, die nicht vom Schicksal so begünstigt wurden, können sich diese Widerstandskraft allerdings aneignen. Aber wie geht das?

Optimismus trainieren: an jeder Situation immer auch etwas Gutes zu sehen, kann wahre Wunder wirken; darauf vertrauen, dass es besser wird
Akzeptanz: wer sein Schicksal akzeptiert, kann beginnen, Lösungsansätze zu erarbeiten

Lösungsorientierung: nachdem Schritt 1 und 2 gemeistert wurden, kann es nun heißen: es hat mich zwar erwischt, aber was kann ich tun, um aus dieser Situation unbeschadet heraus zu kommen?

Opferrolle verlassen: wer in der Opferrolle verharrt, ist „gelähmt“, also handlungsunfähig. Wer es schafft, die Opferrolle zu verlassen, kann den Weg nach vorne sehen
Selbstwertschätzung: wer mit sich selbst im Reinen ist, kann auch leichter mit der Belastung im Reinen sein. Stärkende Glaubenssätze können wahre Wunder wirken („Ich bin stolz auf mich“)

Netzwerke aufbauen: gute Freunde sind immer wichtig - in Notsituationen noch viel mehr, denn dann kann man sich „die Probleme von der Seele reden“

Zukunft planen: Pläne sind motivierend und helfen über Belastungen hinweg; wird die Zukunft nach eigenen Möglichkeiten geplant, bleibt sie kalkulierbar

Wenn der Alltag von Belastungen, egal ob physischer oder psychischer Natur, geprägt ist, dann fällt es schwer, abends zur Ruhe zu kommen. Eine Ruhe, die der Körper jedoch unbedingt braucht, um sich von den Anstrengungen des Tages zu erholen. Andauernder Stress kann die Kräfte des Körpers und des Immunsystems aufzehren und Müdigkeit, Erschöpfung, Nervosität, Abgeschlagenheit und erhöhte Krankheitsanfälligkeit sind die Folge. Vitalstoffe, die die Widerstandskraft gegen Stressoren erhöhen, können die Leistungsfähigkeit erhalten und Krankheiten vorbeugen. In der Pflanzenwelt sind solche Vitalstoffe zu finden:

Eleutherococcus

Eleutherococcus senticosus, auch Sibirischer Ginseng oder Taigawurzel genannt, gilt in Russland und China seit jeher als ein traditionelles Heilmittel. Eleutherococcus gehört zu den adaptogenen Heilpflanzen. Man versteht darunter jene Pflanzen, die den Körper in die Lage versetzen, sich gegen krankmachende Einflüsse besser zur Wehr zu setzen. Der Körper wird dazu befähigt, seine Widerstandskraft gegenüber Belastungen aller Art (Stressoren) zu erhöhen. Er kann sich somit den äußeren Umständen optimal anpassen und Erkrankungen durch Überlastungen vorbeugen. Es kommt zu einer Harmonisierung des vegetativen Nervensystems. Dies ist jener Teil des Nervensystems, das nicht dem Willen unterliegt und die automatisch ablaufenden Vorgänge im Körper reguliert. Je nachdem, welcher Teil des vegetativen Nervensystems überwiegt, spricht man von sympathikotonem oder von vagotonem Zustand. Sympathikoton ist gekennzeichnet durch Unruhe, Schlafstörungen, Herzprobleme, Bluthochdruck und vagoton zeichnet sich durch Müdigkeit und Erschöpfung aus. Adaptogene beruhigen bei Stress, ohne müde zu machen und wirken anregend bei Erschöpfung, ohne jedoch aufzuputschen.

Rhodiola

Rhodiola rosea, auch Rosenwurz oder Goldene Wurzel genannt, gehört wie Eleutherococcus in die Gruppe der Adaptogene. Rhodiola ist ein Kräftigungs- und Stärkungsmittel und hilft bei der Erhaltung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. In Untersuchungen wurde festgestellt, dass Rhodiola rosea nachlassende Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisstörungen bessert. Die Rosenwurz hilft bei depressiven Verstimmungen und Angstzuständen, denn sie beeinflusst den Serotoninspiegel positiv. Auch bei chronischen Grunderkrankungen, deren Symptome sich unter nervlicher Anspannung verstärken, ist Rhodiola rosea hilfreich.

Melisse

Melissa officinalis oder Zitronenmelisse enthält Stoffe, die das vegetative Nervensystem harmonisieren. Sie wirkt ausgleichend und beruhigend und stärkt das Herz. In Stresssituationen, bei Schlafstörungen und allen nervösen Leiden (Herz, Kreislauf, Magen, Darm) sowie bei Stress-Kopfschmerzen und Wetterfühligkeit ist auf die Melisse Verlass.

Cordyceps

Cordyceps sinensis, auch Raupenpilz genannt, ist einer der heilkräftigsten Pilze. In der traditionellen chinesischen Medizin wird er hochgeschätzt. Cordyceps enthält Vitamine und Mineralstoffe sowie Aminosäuren, wertvolle Polysaccharide und ungesättigte Fettsäuren. Als Hauptwirkstoffe gelten Cordycepin, Galactomannan und Ophicordin. Bei Stress und Unruhezuständen bringt Cordyceps Entspannung, bei Leistungsabfall steigert er Ausdauer und Leistung. Cordyceps stärkt die Abwehrkräfte, kann Depressionen und Stimmungsschwankungen entgegenwirken.

 

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