Tyrosin

Die Aminosäure für’s Gemüt

Tyrosin ist eine halb-essentielle Aminosäure, d.h. Tyrosin kann zwar vom Körper nicht direkt selbst gebildet aber aus anderen Aminosäuren aufgebaut werden. Die dafür notwendige Aminosäure ist Phenylalanin (eine essentielle Aminosäure, die also unbedingt über die Nahrung zugeführt werden muss). Tyrosin wird für die Bildung verschiedenster Botenstoffe sowie von Proteoglykanen benötigt.

Tyrosin bildet die Vorstufe von Botenstoffen im Gehirn, wie z.B. von Dopamin, Norepinephrin und Epinephrin. Dopamin reguliert die Stimmungslage und fördert die Motivation und den Antrieb. Eine konstante Konzentration dieser Neurotransmitter bildet die Grundlage dafür, dass Nervenimpulse weitergeleitet werden können und ein Mangel daran kann sich nicht nur in Schlafstörungen, Konzentrationsmangel und Leistungsabfall äußern, sondern auch in Antriebslosigkeit und Depression.

Ausreichend Tyrosin sorgt für Aufmerksamkeit, geistige Wachheit und weniger Ermüdungserscheinungen. Tyrosin ist ein milder Stimmungsaufheller und verbessert Schlaf, Gedächtnis und Leistungsfähigkeit. Auch eine angstlösende und appetithemmende Wirkung ist bekannt. Als Gehirnnährstoff führt Tyrosin zu verbesserten geistigen Leistungen und es erhöht die Ausschüttung des Wachstumshormons (HGH). Aber Tyrosin wird noch für verschiedene andere Stoffwechselvorgänge benötigt. So können die Hydroxylgruppen glykosyliert werden und es entstehen Proteoglykane. Weiters ist Tyrosin eine Ausgangssubstanz für das Schilddrüsenhormon Thyroxin und die Tyrosinhydroxylase ist das limitierende Enzym für die Produktion von Katecholaminen. Auch für die Melanin-Produktion, das Pigment, das Haut und Haaren ihre Farbe verleiht, wird Tyrosin benötigt. Die körpereigene Produktion über Phenylalanin verläuft, so vermutet man, in Stresssituationen nur eingeschränkt, wodurch es bei chronischen Belastungen zu einem Tyrosinmangel kommen kann.

In der Nahrung findet man Tyrosin vor allem in Käse, wo es 1846 erstmals von Justus von Liebig als Proteinbestandteil identifiziert wurde. Die Aminosäure hat den Namen vom griechischen Wort für Käse „Turi“ (gesprochen tyri)). Weitere Tyrosin-Lieferanten sind Schweine- und Hühnerfleisch, Kuhmilch, Hühnerei und Sojabohnen, ungeschälter Reis und Mais-Vollkornmehl.

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