Bergamotte
Bittere Zitrusfrucht mit fettsenkender Wirkung
Die Bergamotte ist eine Zitrusfrucht, die vermutlich als Hybrid aus süßer Limette oder Zitronatzitrone und Bitterorange entstanden ist. Sie wird nicht als Obst verwendet (schmeckt sauer und bitter), sondern in erster Linie zur Herstellung von ätherischem Öl. 90 Prozent der Weltproduktion an Bergamotte stammen aus dem italienischen Kalabrien.
Die Bergamotte-Öl-Produktion geht zurück ins beginnende 18. Jahrhundert. Wesentlich jünger ist die Erkenntnis, dass die Bergamotte auch den Blutfettspiegel positiv beeinflusst. Verantwortlich dafür sind die in der Bergamotte in großer Menge enthaltenen Polyphenole.
Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe mit einem breiten Spektrum an günstigen Effekten auf den menschlichen Organismus. Polyphenole werden unterteilt in Flavonoide und Phenolsäuren. Die Bergamotte enthält besonders viele Flavonoide. Dazu gehören z.B. Naringin, Neoeriocitrin, Neohesperidin.
Dass Zitrusfrüchte reich an Flavonoiden sind, ist schon lange bekannt. Daher werden Zitrusfrüchte auch schon lange in Verbindung gebracht mit einer Stärkung der Abwehrfunktion und einer Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems. Die Bergamotte hat sich nun besonders hervorgetan im Hinblick auf eine Verbesserung der Blutfettwerte. In Italien, dem Hauptanbaugebiet der Bergamotte, wird diese Zitrusfrucht traditionsgemäß zur Behandlung von verschiedensten Erkrankungen angewendet, wie z.B. Fieber, Halsentzündung, Hautinfektionen und Infektionen der Atemwege und der Harnwege.
Der Bergavit® Bergamotte-Extrakt der Firma Bionap in Italien hat standardisierte Flavonoidgehalte und seine positiven Effekte auf die Blutfettwerte sind durch Studien nachgewiesen. Die für die Herstellung verwendeten Bergamotten stammen aus Kalabrien. Die Studien dokumentieren deutlich, dass mit Hilfe von Bergamotte-Extrakt das Lipoproteinprofil verbessert werden kann. Der Gesamt-Cholesterinspiegel sowie der LDL-Cholesterinspiegel werden gesenkt und der Wert an HDL-Cholesterin wird erhöht. Die Untersuchungen zeigen zudem, dass auch die Triglyceride mit Hilfe von Bergamotte-Extrakt gesenkt werden können. Ein sehr wichtiger Aspekt ist die positive Beeinflussung des cIMT durch BergaVit®. Innerhalb einer relativ kurzen Zeit, 6 Monate, konnte die Intima-Media-Dicke der Carotis (cIMT) reduziert werden. Dieser Wert gibt einen Hinweis auf Gefäßveränderungen (Arteriosklerose) in der Halsschlagader.
Die Bergamotte wirkt vermutlich über eine Hemmung der HMG-CoA-Reduktase (das Enzym, das für die Cholesterolsynthese verantwortlich ist). Dies ist das Enzym, das auch mit Hilfe von Statinen gehemmt wird. Bergamotte-Extrakt wirkt aber nicht selektiv nur an diesem Enzym, sondern wesentlich breiter. Die Flavonoide aktivieren Sirtuin-1, das in weiterer Folge ein Enzym anregt, das als Regulator für den Zellstoffwechsel fungiert. Das führt zu einem Fettsäureabbau und zu einer reduzierten Produktion von VLDL. Flavonoide aktivieren auch, so zeigten bereits frühere Studien, die Proteinkinase-C, die unter anderem dazu beiträgt, dass LDL aus dem Blutkreislauf in die Zelle aufgenommen wird. Und noch verschiedene weitere Wege werden diskutiert, um zu erklären, wie Bergamotte den Cholesterinspiegel senken kann.
Die Flavonoide der Bergamotte haben starke antioxidative sowie entzündungshemmende Wirkung. Sie wirken auch positiv auf das Endothel (die Innenschicht der Blutgefäße). Die Produktion von Sauerstoffradikalen in den Blutgefäßwänden wird gebremst, die Stickstoffmonoxid-Produktion der Endothelzellen wird gefördert (NO wirkt gefäßerweiternd) und entzündlichen Veränderungen vorgebeugt.
Die Bergamotte spielt daher eine wichtige Rolle in der Vorbeugung von Arteriosklerose und sie ist, so die Untersuchungsergebnisse, nebenwirkungsfrei. Als kleiner Nebeneffekt zeigt sich auch eine Reduktion des Körpergewichtes. Man vermutet zudem eine günstige Beeinflussung der Blutglucose-Werte, hierzu fehlen aber noch aussagekräftige Untersuchungen.
Die Studien haben gezeigt, dass, bei leichteren Hyperlipidämien der Bergamotte-Extrakt alleine ausreicht, um eine Blutfettsenkung zu erreichen. In schweren Fällen wird er gemeinsam mit Statinen empfohlen, wobei diese in einer niedrigeren Dosis verwendet werden können als bei alleiniger Verabreichung und daher das Nebenwirkungsrisiko sinkt.
Festgestellt wurde auch, dass man Bergamotte mindestens 1 bis 6 Monate zu sich nehmen muss, damit es zu den günstigen Auswirkungen kommt. Der Gehalt an Flavonoiden ist sehr wichtig, denn davon sollten ca. 150 mg pro Tag zu sich genommen werden.