Hautpflege bei Sonnenbrand
Wenn die Sonnenstrahlen zu stark wurden
In Maßen genossen hat die Sonne viele positive Eigenschaften, doch man sollte nicht übertreiben. Ein Sonnenbrand schadet der Haut nicht nur kurzzeitig sondern langfristig. Gerade im Frühsommer wird die Sonnenintensität häufig unterschätzt und es kommt zur Rötung der Haut. Um die kurzfristigen Schäden zu minimieren ist die richtige Hautpflege von großer Bedeutung.
Das Erythema solare, so der wissenschaftliche Name für Sonnenbrand, ähnelt einer Verbrennung der Haut ersten bis zweiten Grades. Ursache dafür sind die UV-Strahlen der Sonne, die die Hautzellen schädigen und Entzündungsbotenstoffe frei setzen.
Es kommt zur Rötung der Haut, Hitzegefühl und Schmerzen. Auch Juckreiz kommt vor und bei besonders starkem Sonnenbrand sind sogar Blasen- und Ödembildung möglich. Das Maximum wird nach 12 – 24 Stunden erreicht und nach etwa 3 – 7 Tagen kommt es zur Abheilung mit Schuppenbildung auf der Haut.
Da die Symptome des Sonnenbrandes im Normalfall gut abheilen und keine Narben zurückbleiben, wäre er eigentlich als harmlos einzustufen. Leider jedoch gilt der Sonnenbrand als wichtigster Risikofaktor für den schwarzen Hautkrebs, das Melanom. Daher sollte Sonnenbrand so gut wie möglich vermieden werden und die wichtigsten Vorbeugemaßnahmen sind: Tragen von lichtundurchlässiger Kleidung sowie von Hüten, das Auftragen eines adäquaten Sonnenschutzmittels, das Meiden der Sonne in der Mittagshitze und der Aufenthalt im Schatten anstelle des direkten Sonnenbades.
War von der Antike bis in den Beginn der Neuzeit eine weiße Haut das Schönheitsideal, gilt heute mehr denn je die sonnengebräunte Haut als besonders attraktiv. Daher erfreuen sich Sonnenbäder nach wie vor großer Beliebtheit. Sonnenbräune ist allerdings ein Hinweis darauf, dass die Regenerationsprozesse der Haut auf Hochtouren laufen. Um die Haut bei dieser Aufgabe zu unterstützen, sollte nicht nur bei Sonnenbrand sondern nach jedem Sonnenbad auf spezielle Pflege geachtet werden.
Wichtig ist es, am Abend durch Duschen mit mäßig warmem Wasser die Reste der Sonnenschutzcreme zu entfernen. Kaltes Duschen ist kontraproduktiv, da durch die Kälte die Haut zur Wärmeproduktion angeregt wird. Nach dem Duschen sollte die Haut nur trocken getupft werden um sie nicht durch Reiben noch weiter zu strapazieren. Anschließend wird die Haut mit pflegenden Cremen behandelt. Dabei sind jedoch fetthaltige Cremen und Öle zu vermeiden, da diese einen Film auf der Haut verursachen, der zu einem weiteren Hitzestau führen kann. Feuchtigkeitscremen und spezielle After-Sun-Lotionen sind hier besonders hilfreich. Zellreparierende Inhaltsstoffe, die diese Cremen aufweisen sollen, sind z. B. Aloe vera, Vitamin E oder Panthenol.
Bei einem Sonnenbrand hingegen ist in den ersten 30 Minuten, nachdem man die Symptome zum ersten Mal verspürt hat, Kühlung das Allerwichtigste. Kälte lindert den Schmerz und wirkt den entzündlichen Vorgängen entgegen. Man verwendet dazu am besten Baumwoll- oder Leinentücher, die mit kaltem Wasser getränkt wurden und diese legt man auf die betroffenen Stellen. Eis oder Coolpacks aus der Tiefkühltruhe sind eher kontraproduktiv, da diese zu Kälteschäden an der Haut führen können. Man kann die Tücher auch in kalten Kamillentee tränken, dann kommt zur Kältewirkung auch noch die entzündungshemmende Wirkung dieser Heilpflanze.
Die Anwendung von Topfenwickel und Joghurtkompressen ist ebenso möglich. Im Gesicht können Gurkenscheiben oder ausgekühlte Teebeutel aufgelegt werden und so Linderung bringen. Sind die Schmerzen besonders hoch, dann kann die Einnahme entzündungshemmender und schmerzlindernder Medikamente notwendig werden. Ist der Sonnenbrand besonders stark ausgeprägt und kommt es zu Bläschenbildung und Fieber oder zu Symptomen eines Hitzeschlages, dann ist es angezeigt, einen Arzt aufzusuchen. Sind die Schmerzen abgeklungen, sind alle oben beschriebenen Maßnahmen zur Hautpflege nach einem Sonnenbad auch bei Sonnenbrand angezeigt.
Nicht nur wir Menschen sondern auch Pflanzen können Schäden durch das UV-Licht der Sonne erleiden. Man spricht z.B. vom Sonnenbrand bei Weintrauben oder Äpfeln. Manche Pflanzen haben Mechanismen entwickelt, die dazu führen, dass ein Zuviel an Sonne keinen Schaden verursacht. So produzieren einige von ihnen bestimmte Eiweißkörper, die antioxidative Wirkung aufweisen, d.h. diese können die durch das UV-Licht produzierten Sauerstoffradikale unschädlich machen. Forscher haben auch festgestellt, dass manche Pflanzen bei einem Zuviel an Sonnenenergie ein Karotinoid in das Chlorophyll einbauen, um einen plötzlichen belastenden Energieüberschuss in der Photosynthese zu verhindern.
Die Versorgung mit Antioxidantien ist auch für uns Menschen wichtig. Studien von Univ.-Prof. Dr. H. Gollnick, Berlin, haben ergeben, dass Beta-Carotin als natürlicher Sonnenschutz von innen wirkt. Durch das UV-Licht der Sonne wird die Bildung Freier Radikale stark vermehrt. Beta-Carotin macht diese aufgrund seiner starken antioxidativen Eigenschaften unschädlich. In Untersuchungen wurde festgestellt, dass bei Sonnenbestrahlung die Beta-Carotin-Spiegel im Blut stark absinken. Beta-Carotin wird also verbraucht. Ausreichende Versorgung ist daher sehr wichtig.
Da Beta-Carotin in das Unterhautfettgewebe und in die Hautzellen eingelagert wird, besitzt Beta-Carotin eine weitere Eigenschaft, die von vielen sehr geschätzt wird. Mit Hilfe von Beta-Carotin kommt es zu einer Pigmentierung und damit Vorbräunung der Haut. Der Schutz vor UV-Strahlen wird dadurch verstärkt. Die Bräunung der Haut wird gefördert und die Bräune hält auch länger an.