Calcium
Entwarnung: doch keine Gefahr für das Herz
Studien aus der Vergangenheit schürten immer wieder den Verdacht, der Mineralstoff Calcium sei ein Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Eine über 24 Jahre dauernde Studie zeigte nun aber, dass diese Befürchtungen jeder Grundlage entbehren. Vielmehr wurde sogar festgestellt, dass bei Calcium-Supplementation weniger Infarkte auftraten.
Schürten frühere Studien den Verdacht, bei langdauernder Calciumsubstitution würde das kardiovaskuläre Risiko aufgrund vermehrter Gefäßverkalkung ansteigen, konnten die Ergebnisse einer prospektiven Kohortenstudie (Beobachtungsstudie) nun das Gegenteil beweisen. Über den Studienzeitraum von 24 Jahren zeigte sich bei Frauen, die zur Osteoporose-Vorbeugung zusätzliches Calcium zu sich nahmen, kein höheres Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko im Vergleich zu Frauen, die ihre Nahrung nicht ergänzten. Selbst wenn Calcium über viele Jahre hinweg supplementiert wurde, hatte dies keinen negativen Einfluss auf das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Es konnte sogar das Gegenteil festgestellt werden. Innerhalb von 24 Jahren erlitten Frauen mit zusätzlicher Calcium-Versorgung deutlich weniger kardiovaskuläre Erkrankungen als Frauen ohne Supplementation des Knochenvitalstoffes Calcium. Auch bei der Untersuchung in Subgruppen (Nichtraucherinnen, sportlich aktive Frauen, Frauen ohne Bluthochdruck oder ohne erhöhte Blutfettwerte) konnte die zusätzliche Aufnahme von Calcium mit einem geringeren Herzinfarkt- sowie Schlaganfall-Risiko assoziiert werden.
Da die Frauen, die zur Osteoporose-Vorbeugung Calcium zu sich nahmen meist auch insgesamt gesünder lebten wurden die Ergebnisse auch unter Berücksichtigung von Alter, BMI und weiteren Herz-Kreislauf-Risikofaktoren überprüft. Auch hier lag das relative Risiko deutlich niedriger. Daher kann Calcium weiterhin zur Vorbeugung von Osteoporose verwendet werden, ohne der Befürchtung, dadurch eine Arterienverkalkung und damit Durchblutungsstörung zu verursachen. Ob man nun Calcium auch zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfehlen soll, wird vermutlich in weiteren Studien geklärt werden.