Männergesundheit
Das starke Geschlecht hat Aufholbedarf
Der Unterschied zwischen Mann und Frau ist nicht nur äußerlich sichtbar und durch die unterschiedlichen Geschlechtshormone bestimmt, sondern auch der Stoffwechsel funktioniert geschlechtsspezifisch. So sind andere Vitalstoffe für den Mann von Bedeutung als für die Frau. Aber leider kümmert sich „mann“ nicht so intensiv um seine Gesundheit, wie normalerweise „frau“ das tut
Erwiesenermaßen kümmern sich Männer wesentlich weniger um ihre eigene Gesundheit, denken weniger über gesunde Ernährung nach und das, obwohl sie statistisch weniger lang leben als Frauen. Auch wenn langsam ein Umdenken einsetzt, so ist noch viel Aufklärungsarbeit notwendig, um auch Männer hin zu mehr Gesundheitsbewusstsein zu bringen und das Rollenbild zu überdenken. Der jährliche Gang zum Frauenarzt ist für Frauen völlig selbstverständlich, die Männerwelt muss an diesem Gesundheitsbewusstsein noch arbeiten.
Warum ist das eigentlich so? Männer haben leider „noch immer“ ein Rollenbild zu erfüllen, das da lautet: Männer haben keine Angst, sind stark, erfolgreich, stresstolerant und natürlich sexuell potent und aktiv. Wird man diesem Klischee nicht mehr gerecht, bedeutet das für viele Männer eine erhebliche Verunsicherung in ihrer männlichen Identität. Sorgen und Ängste werden aber aufgrund des Rollendenkens (Starksein) verleugnet und das Risiko, ernsthaft krank zu werden, erhöht sich. Nicht nur Frauen spüren die Hormonveränderungen im zunehmenden Alter. Sinkende Testosteronspiegel leiten auch bei Männern Veränderungen an verschiedenen Stellen des Körpers ein. Die Haare lichten sich, die Haut wird dünner und der Energieverbrauch sinkt, wodurch es zu Übergewicht kommt. Die gutartige Prostatavergrößerung (durch Zunahme der Prostatazellen, auch Prostatahyperplasie genannt) ist eine mit zunehmendem Alter sehr häufig vorkommende Erkrankung. Sie führt zu Problemen beim Wasserlassen, schwachem Harnstrahl, häufigem, vor allem nächtlichem, Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen. Die Prostatahyperplasie beeinträchtigt anfangs nur die Lebensqualität, unbehandelt kann sie jedoch zu schwerwiegenderen Folgen wie Harnverhalt und Aufstau der Urinflüssigkeit mit Schädigung der Nieren führen.
Geschlechtsspezifische Unterschiede gibt es nicht nur bei den Hormonen, sondern auch bei psychischen Erkrankungen. Starke Stressbelastungen oder Depressionen werden bei Männern zwar in der Regel seltener diagnostiziert, doch wesentlich mehr aller vollendeten Suizide entfallen auf Männer als auf Frauen. Leistungsdruck, ständige Erreichbarkeit und soziale Krisen sind häufige Ursachen dafür. Zur Förderung der Männergesundheit und zur Steigerung der männlichen Lebenserwartung ist ein gesundheitsförderlicher Lebensstil mit körperlicher Bewegung, ausgewogener Ernährung und positiver Stressbewältigung wichtig. Und natürlich, wie die Frauen es ja schon seit Jahrzehnten machen, die Vornahme von regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen. Welche Vitalstoffe können zum männlichen Wohlbefinden beitragen?
VITAMINE
Die Vitamine B2 (Riboflavin), B3 (Niacin), B9 (Folsäure) und B12 (Cobalamin) tragen zum normalen Energiestoffwechsel bei. So kann Ermüdungserscheinungen und Erschöpfung vorgebeugt werden. Sie unterstützen aber nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch die geistige. Aktuelle wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel im Blut unter anderem auch zu einer Reduktion des Testosteronwertes führen kann. Vitamin D trägt außerdem zum Muskelaufbau bei.
MINERALSTOFFE
Zink ist wichtig für Männer, die Nachwuchs planen, denn dieser Mineralstoff trägt zum Erhalt des normalen Testosteronspiegels und der Spermienbildung bei. Magnesium ist ein wertvolles Anti-Stress-Mineral, unterstützt die Energieproduktion und ist für die Muskel- und Nervenfunktion von Bedeutung. Magnesium senkt den Sauerstoffverbrauch und die Erregbarkeit des Herzmuskels (bessert dadurch Rhythmusstörungen). Auch der Blutdruck wird positiv beeinflusst. Männer leiden häufiger als Frauen an Herzkrankheiten, daher ist Magnesium für Männer ein sehr wichtiger Mineralstoff.
CO-ENZYM Q10
Q10 ist ein wichtiger Vitalstoff für das Herz. Als hochbeweglicher Elektronencarrier in der Atmungskette spielt er eine wichtige Rolle in der zellulären Energieproduktion. Q10 unterstützt die Herzleistung, senkt den Blutdruck, stärkt das Herz bei Schwäche, bessert Rhythmusstörungen und beugt Arteriosklerose vor.
BLÜTENPOLLEN
Blütenpollen wird seit Jahrtausenden als wunderbares Heilmittel gepriesen. Die Wikinger nahmen pollenhaltige Honigwaben auf ihre weiten Reisen mit, um ihre Gesundheit und Kraft zu erhalten. Auch Hippokrates vertraute auf Blütenpollen, um z. B. männlichen Patienten die Manneskraft wiederzugeben. Pollen gilt als Kräftigungs- und Stärkungsmittel. Er regelt die Darmtätigkeit, verbessert die Nahrungsverwertung, fördert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, stärkt die Abwehrkräfte und das Herz-Kreislauf-System. Pollen wirkt ausgleichend auf Psyche und Nerven und wirkt günstig auf die Prostata.
MACA
Mit Hilfe von Maca steigt die körperliche Leistungsfähigkeit, die psychische Belastbarkeit, die Vitalität und das allgemeine Wohlbefinden. Die enthaltenen hormonähnlichen Stoffe fördern die Durchblutung der Beckengegend und beeinflussen die Bildung der Geschlechtshormone. Probanden, die Maca versuchsweise eingenommen haben, berichten von einer Steigerung der sexuellen Lust und der Leistungsfähigkeit. Ein Wissenschaftler aus Peru gibt an, dass sich bei seinen Probanden mit Hilfe von Maca die Fertilität besserte. So kam es zu einer Verdoppelung der Spermienzahl bereits nach einer Einnahme von zwei Wochen.
GINSENG
Ginseng gilt als wertvolles Tonikum und gehört zu den harmonisierenden Heilmitteln. Diese ermöglichen es, je nach Bedarf, den Stresshormonspiegel zu erhöhen oder rasch zu senken. Harmonisierende Heilmittel helfen dem Körper, mit plötzlichen übermäßigen Anforderungen besser fertig zu werden und sorgen dafür, dass der Körper in extremen Stresssituationen weniger verwundbar ist. Mit Hilfe von Ginseng steigt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.
KÜRBIS
In der Volksmedizin werden die Kürbiskerne schon seit langem angewandt. In zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen konnten die positiven Wirkungen von Kürbis bestätigt werden – die genaue Wirkungsweise ist jedoch unbekannt. Kürbiskerne enthalten essentielle Fettsäuren und Aminosäuren, Ballaststoffe, Pektine, Alkaloide, Vitamine, Mineralstoffe, Phytosterine (hormonähnliche Stoffe) u.v.m. Zu den wohl wichtigsten Inhaltsstoffen der Kürbiskerne gehören das Sitosterin, die Delta-7-Sterole, Cucurbitacine und Phyto-Östrogene. Kürbiskerne werden bei Blasenleiden (vor allem bei Reizblase) ebenso empfohlen wie bei gutartigen Prostataleiden (Prostatahyperplasie). Sie wirken entzündungshemmend, antibakteriell, kräftigend auf die Blasenmuskulatur und sie mindern die altersbedingte Zunahme der Prostatazellen. Die in den Kernen enthaltenen Phytosterole wirken hormonähnlich. Sie können die Bildung von Dihydrotestosteron (DHT) drosseln, das eine Rolle in der Entstehung der gutartigen Prostatahyperplasie spielt.
SÄGEPALME
Auch die wertvollen Inhaltsstoffe der Sägepalmenfrüchte hemmen die Bildung von Dihydrotestosteron und fördern den Umbau von DHT. Im Rahmen einer Studie über Prostatahyperplasie konnte mit Hilfe der Sägepalme der nächtliche Harndrang verringert werden. Der Harnstrahl und das Problem der unvollständigen Blasenentleerung besserten sich.
BRENNNESSEL
Die Brennnessel wirkt harntreibend, abschwellend sowie entzündungshemmend, stoffwechselaktivierend und blutreinigend. Sie beeinflusst sowohl die Blase als auch die Prostata günstig. Der Harnfluss wird reguliert und verbessert. In Untersuchungen wurde festgestellt, dass Bestandteile der Brennnesselwurzel das SHBG (sexualhormonbindendes Globulin) hemmen, das für das altersbedingte Wachstum der Prostata mitverantwortlich ist.