LEXIKON - Lebensstilmedizin

Lebensstilmedizin

Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

Die Lebensstilmedizin umfasst die Prävention und Therapie von Erkrankungen, die
 durch den Lebensstil bedingt sind (den sogenannten Zivilisationskrankheiten oder
 Wohlstandskrankheiten). Ernährungsmedizin, Bewegungsmedizin und psychosoziale
 Maßnahmen sollen die typischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Herz-Kreis
lauf-Erkrankungen vorbeugen bzw. therapieren.

Die präventive Lebensstilmedizin ist wichtiger denn je, denn Studien bele
gen, dass die beste „Therapie“ von 
chronischen Erkrankungen die Reduktion
 der Risikofaktoren ist. So kann z.B. durch
eine Ernährungsumstellung, Bewegungs
therapie und Gewichtsreduktion eine bereits
bestehende Diabetes Typ2-Erkrankung bei 
fast der Hälfte der Patienten rückgängig ge
macht werden, ohne dass eine medikamen
töse Behandlung notwendig wäre.
 Menschen mit einer Zuckererkrankung
Typ 2 leiden an einer Insulinresistenz. Es
 wird zwar Insulin produziert, dieses aber
 in zu geringer Menge oder es wirkt nicht 
mehr ausreichend an den Zielzellen. Diese
 Form des Diabetes mellitus wird nicht nur 
durch genetische Veranlagung, sondern vor
 allem auch durch Übergewicht und damit
Verfettung der Organe und der Muskulatur
 hervorgerufen. Vor allem hohe Fettanteile
 in Leber und Bauchspeicheldrüse wirken
 sich negativ aus. Kalorienreduzierte Kost 
und ausreichend Bewegung können die 
Insulinempfindlichkeit wieder verbessern.
Die Aussicht darauf, den sogenannten Alterszucker auch ohne Medikamente oder 
Insulinspritzen in Griff zu bekommen, ist
 eine gute Motivation, am Lebensstil etwas 
zu ändern.


Doch nicht nur Diabetes ist eine „Lebens
stil-Erkrankung“, auch Herz-Kreislauf-Er
krankungen wie Schlaganfall und Herzin
farkt. So zeigen z.B. Studien, dass 90 Prozent
 aller Schlaganfälle durch Risikofaktoren
 wie Bluthochdruck, Bewegungsmangel, 
ungünstige Blutfettwerte, Übergewicht, Diabetes, Alkohol und ungesunde Ernährung
 bedingt sind.
 Mit Hilfe von Gesundenuntersuchungen
werden solche Risikofaktoren erkannt. Im
 Rahmen der Lebensstilmedizin wird dann
 versucht, diese Risiken zu minimieren
 und nicht mit Hilfe von Medikamenten die
 Symptome zu behandeln. Ein Vorteil nicht
 nur für den Patienten, der damit weniger
 Nebenwirkungen in Kauf nehmen muss,
sondern auch für das Gesundheitssystem,
 denn die Therapie chronischer Erkrankungen
 verschlingt Unsummen an Geldern.

 

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