SERIE - Mikronährstoffe für Magen und Darm

... für Magen & Darm

Damit die Verdauung funktioniert

Der Darm eines gesunden Erwachsenen ist in etwa 10 Meter lang. Ein gesunder Magen-Darm-Trakt beeinflusst unseren Gesamtorganismus positiv und Erkrankungen wiederum ziehen auch andere Bereiche des Organismus in Mitleidenschaft, denn der Magen-Darm-Trakt ist nicht nur für die Verdauung zuständig sondern auch für das Immunsystem und die Hormon/Vitamin-Produktion.

Magen-Darm-Beschwerden sind sehr häufig. Dazu zählen das Reizdarm-Syndrom, die Nahrungsmittelunverträglichkeiten und chronische Verstopfung. Den Rest teilen sich chronische Darmerkrankungen wie z.B.  Gastritis oder Magen-Darm-Tumore. Das alte Sprichwort „der Tod sitzt im Darm“ hat seine wahren Hintergründe. Diese können sein:

●    eine defekte Darmbarrierre (leaky gut Syndrom)
●    eine falsche Zusammensetzung der Darmflora
●    eine gestörte Resorption von Mikronährstoffen

Ist die Darmbarriere gestört, dann können unvollständig verdaute Nahrungsbestandteile und Mikroorganismen ins Körperinnere eindringen. Normalerweise besteht die Dünndarmwand aus einem dichten Verband von Epithelzellen und die Zwischenräume werden durch Membranproteine abgedichtet. Entzündungen, Bakterien, falsche Zusammensetzung der Darmflora, Stress, Medikamente oder Schwermetalle können diese Barriere schädigen und der Darm wird „löchrig“.

Nahrungsbestandteile, Bakterien, Pilze etc. können dann in die unteren Schleimhautschichten einwandern und dort die Bildung von Immunkomplexen verursachen. Fallen diese in großer Menge an, dann wird das Darm-Immunsystem damit nicht mehr fertig und sie wandern aus in Gelenke, Muskeln und Nerven, wo sie Entzündungen auslösen können.

Eine intakte Darmflora (Mikrobiom) ist notwendig, damit komplexe Kohlenhydrate aufgespalten und Vitamine produziert werden können. Die Darmflora sorgt auch für die Bildung kurzkettiger Fettsäuren aus Ballaststoffen. Diese wiederum verdrängen Fäulnisbakterien und pathogene Keime, weshalb das Mikrobiom auch für die eigene Gesundheit zuständig ist. Die Darmflora stimuliert das darmassoziierte Immunsystem (GALT), baut Cholesterin und Gallensäure ab, wandelt sekundäre Pflanzenstoffe in bioverfügbare Substanzen um und schützt das Gehirn (Botenstoffe beeinflussen über die Darm-Hirnachse die Gesundheit des ZNS). Eine gestörte Resorption von Mikroorganismen kann auf eine nicht mehr intakte Darmschleimhaut oder eine gestörte Zusammensetzung des Mikrobioms oder auf beides zusammen zurück zu führen sein.

Wer seinem Magen-Darm-Trakt Gutes tun möchte, der kann mit Hilfe probiotischer Bakterien die Darmflora wieder regenerieren. Zusätzlich helfen Ballaststoffe wie Inulin, die Darmflora zu verbessern, da sie als Präbiotika wirken. Präbiotika sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die das Wachstum bzw. die Aktivität von Mikroorganismen (und zwar nur von gesundheitsfördernden Bakterien) im Darm derart steigern, dass sich positive Wirkungen auf den Organismus ergeben.

Glucosaminoglykane wie Chondroitinsulfat oder N-Acetylglucosamin unterstützen die Regeneration der Darmschleimhaut bei leaky-gut Syndrom. Phosphatidylcholin (enthalten in Lecithin) ist Hauptbestandteil der Darmschleimhaut und wichtig für die Barrierewirkung. Zink und Vitamin C fördern aufgrund der wundheilenden Eigenschaften den Heilungsprozess. Magen-Darm-Beschwerden wie Krämpfe, Blähungen, Übelkeit und Durchfall bzw. Verstopfung können mit Hilfe von Heilpflanzen gelindert werden.

Ingwer

Ingwer hat antiemetische Wirkung. Diese ist vor allem auf die in ihm enthaltenen Gingerole und Shogaole zurück zu führen. Er wirkt gegen Übelkeit verschiedenster Ursachen wie Reiseübelkeit, Seekrankheit, Übelkeit nach Chemotherapie und Operationen. Ob Ingwer auch bei Schwangerschaftserbrechen indiziert ist, hierüber scheiden sich noch die Geister. Ingwer wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und anregend auf die Magensaft, Speichel- und Gallenbildung. Zu den Haupteinsatzgebieten von Ingwer zählen Appetitlosigkeit, Magenkrämpfe, Übelkeit und Rheuma.

Gelber Enzian

Der Gelbe Enzian ist eine Bitterpflanze, d.h. er enthält viele Bitterstoffe, die die Verdauung (Geschmacksknospen) anregen und dadurch reflektorisch den Speichel-, Magensaft- und Gallenfluss fördern. Der Appetit wird angeregt, Sodbrennen gemildert und Übelkeit und Schmerzen gelindert. In der Volksheilkunde wird der Enzian außer zur Stärkung der Verdauung auch zur Vorbeugung gegen Erkältungen eingesetzt.

Kamille

Die Kamille wirkt krampflösend, muskelentspannend, blähungswidrig,  beruhigend, austrocknend, entzündungshemmend, schmerzstillend, antibakteriell, pilzhemmend, wundheilungsfördernd und desodorierend. Die Kamille zählt zu den beliebtesten Heilkräutern Europas – ihre Wirkungen sind sehr mannigfaltig. Innerlich ist das Einsatzgebiet der Kamille hauptsächlich der Magen-Darm-Bereich, aber auch bei vielen anderen Beschwerden kann sie hilfreich sein. Zu den Haupteinsatzgebieten der Kamille gehören Gastritis, Enteritis, Colitis, Sodbrennen und Magen- und Darmkrämpfe. Ein Kamillentee hilft sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung.

Melisse

Die Melisse gehört – wie die Kamille - zu jenen Kräutern, die in der Volksheilkunde ein breites Anwendungsgebiet haben und daher nahezu bei allen Beschwerden empfohlen werden. Sie kann zur Linderung von Sodbrennen und nervös bedingen Magen-Darm-Leiden beitragen.

Eichenrinde

Die zusammenziehende Wirkung der Eichenrinde macht man sich bei Durchfall und Darmentzündungen zu Nutze. Dazu trinkt man 1 bis 3 Tassen Eichenrinden-Tee täglich.

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