LEXIKON - Herzgespann

Herzgespann

Hilfreiche Pflanze für unser lebenswichtiges Organ

„Nomen est Omen“ sagt man und bei dieser Pflanze trifft der Spruch tatsächlich den Nagel auf den Kopf, denn das echte Herzgespann (lat. Leonurus cardiaca), auch als Herzspannkraut oder Löwenschwanz bezeichnet, gilt als Herztonikum. Es wird vor allem bei nervösen Herzbeschwerden (nervöser Anspannung) empfohlen. Zur Anwendung kommt der obere Teil des blühenden Krautes.  

Herzgespann ist in Mitteleuropa bis nach Ostasien heimisch. Die Pflanze, die zu den Lippenblütlern gehört, kann bis zu 1,20 Meter hoch werden. Der vierkantige Stängel ist hohl, längs gerillt und behaart. Die mittelgrünen Blätter sind auf der Unterseite behaart und kreuzgegenständig angeordnet. Die Blüten entspringen den oberen Blattachseln und stehen in 10 bis 15 vielblütigen Scheinquirlen. Die Pflanze blüht zwischen Juni und September. Da das natürliche Vorkommen immer weiter zurückgeht, wurde die Pflanze unter Schutz gestellt.

Schon Dioskurides im Altertum empfahl das Herzgespannkraut, wenn auch nur als Mittel gegen Magenbeschwerden. Erst im Mittelalter stellte man fest, dass Herzgespann auch gegen Herzbeschwerden helfen kann. So empfahl Paracelsus diese Pflanze bei starkem Herzklopfen und Krämpfen.Herzgespann wird gegen Herzbeschwerden aller Art empfohlen. Vor allem aber für Probleme, die mit Unruhe und Angstzuständen einhergehen. Es hilft gegen Herzrasen und Herzrhythmusstörungen und man kann es auch bei Angina pectoris und zur Vorbeugung von Herzinfarkt verwenden. Die Wirkstoffe des Herzgespanns sorgen dafür, dass das Herz besser mit Blut versorgt wird. Aufgrund calciumantagonistischer Eigenschaften kommt es zur Blutdrucksenkung, zur Verlangsamung der Herzfrequenz und somit zu einer Entlastung des Herzens. Außerdem wird das Herz gestärkt. Das Herzgespann wirkt beruhigend und entkrampfend, was sich günstig bei nervösen Herzproblemen und Krämpfen aller Art auswirkt.

Neben der positiven Wirkung auf das Herz besitzt diese Pflanze noch weitere Einsatzgebiete. Aufgrund der beruhigenden Wirkung kann man das Herzgespann bei Ängsten, Schlafstörungen und Nervosität verwenden. In  den Wechseljahren können Reizbarkeit und Probleme beim Schlafen auch gut auf Herzgespann ansprechen. Weitere Einsatzgebiete sind Magenkrämpfe, Blähungen, Koliken und Schilddrüsenüberfunktion. Selbst in der Geburtshilfe kommt Herzgespann zum Einsatz, da es die Kontraktionen der Gebärmutter angeregt.