LEXIKON - Schleimstoffe

Schleimstoffe

Wertvolle Inhaltsstoffe in Pflanzen

Auch wenn sie nicht so klingen, Schleimstoffe in Pflanzen, lat. Mucilagines plantarum, sind sehr wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Sie besitzen ausgesprochen gute Eigenschaften, die wir Menschen uns schon seit Jahrhunderten zu Nutze machen. Sie dienen der Reizlinderung entzündeter Schleimhäute und werden auch äußerlich, zur Beruhigung entzündeter Hautstellen, angewandt.  

Wahrscheinlich hat schon ein Jeder, wenn vielleicht auch unbewusst, die reizlindernde Wirkung der Schleimstoffe genutzt. Ein klassischer Vertreter der Schleimdrogen enthaltenden Pflanzen ist die wilde Malve. Sie wird bei Reizungen der Mund- und Rachenschleimhaut und dem damit verbundenen Reizhusten empfohlen. Weitere Schleimstoff-Pflanzen sind zum Beispiel die Königskerze (verwendet werden die Blüten), der Spitzwegerich (Blätter) sowie der Eibisch (Blätter und Wurzeln). 

In der Pflanze selbst wirken die Schleimstoffe als Reservestoff oder Wasserspeicher. Es handelt sich dabei um Polysaccharide sehr unterschiedlicher Strukturen. Sie werden aus verschiedensten Zuckerarten gebildet und auch als Heteroglykane bezeichnet.

Schleimstoffe wirken lokal und werden nicht resorbiert. Sie hüllen die Schleimhäute (bei innerer Anwendung) bzw. die Haut (bei äußerer Anwendung) ein und mindern so zum Beispiel Husten, der aufgrund von entzündlichen, mechanischen oder chemischen Reizen entstanden ist. Da es damit zu keiner Reizwirkung mehr auf die Schleimhaut kommt, heilen Entzündungen rascher ab. Spitzwegerich oder Eibisch sind daher in Erkältungszeiten beliebte Hustenmittel. Der Spitzwegerich hat auch noch weitere hustenwirksame Stoffe wie z. B. die Iridoidglykoside. Lindenblüten sind ebenfalls Schleimdrogen. Sie enthalten zudem auch Flavonoide, die die Abwehrkräfte stärken. Leinsamen und Flohsamen sind ebenso reich an Mucinen, so ein anderer Name für Schleimstoffe. Auch im Magen-Darm-Bereich kommt es mit Hilfe dieser Wirkstoffe zur Reizlinderung. Gastritis ist hier ein wichtiges Einsatzgebiet. Da die Schleimstoffe ein großes Wasserbindungsvermögen aufweisen, kommen sie auch bei Durchfallerkrankungen zum Einsatz.

Die wichtigsten Einsatzgebiete der  Schleimstoffe sind:

  • Erkältungskrankheiten, Husten
  • Entzündungen im Magen-Darm-Bereich
  • Entzündungen auf der Haut