LEXIKON - Kamille

Kamille

Tee, der an die Kindheit erinnert

Wer hat nicht als Kind bei Bauchschmerzen von der Mutter einen Kamillentee bekommen? Zusätzlich zur liebevollen Bauchmassage und Wärmeflasche. Vermutlich fast alle. Der Geschmack ist uns in Erinnerung geblieben und entdeckt man jetzt beim Spazierengehen eine Kamille und riecht daran, dann versetzt einem der typische, angenehme Geruch vielleicht zurück in die Kindheit.

Wer hat nicht als Kind bei Bauchschmerzen von der Mutter einen Kamillentee bekommen? Zusätzlich zur liebevollen Bauchmassage und Wärmeflasche. Vermutlich fast alle. Der Geschmack ist uns in Erinnerung geblieben und entdeckt man jetzt beim Spazierengehen eine Kamille und riecht daran, dann versetzt einem der typische, angenehme Geruch vielleicht zurück in die Kindheit.

Die Kamille (Matricaria chamomilla) war ursprünglich in Süd- und Osteuropa beheimatet, ist jetzt aber in ganz Europa, Nordeuropa und Australien zu finden. Sie ist eine sehr alte Heilpflanze, die vor allem bei Magen- und Darmbeschwerden und Entzündungen Anwendung findet. Bereits in der Antike wurde die Kamille sehr hochgeschätzt, weil sie eine enorme Heilwirkung hat.

Die Kamille zählt wohl zu den beliebtesten Heilkräutern Europas und ihre Wirkungen sind sehr mannigfaltig. Innerlich ist das Einsatzgebiet der Kamille hauptsächlich der Magen-Darm-Bereich, aber auch bei vielen anderen Beschwerden kann sie hilfreich sein. Im Bereich des Harnapparates hilft sie bei Nierenschwäche und Blasenbeschwerden, sie unterstützt das Nervensystem durch ihre beruhigende Wirkung und ist bei nahezu allen Arten von Erkrankungen der Atemwege wie Erkältungen, Schnupfen, Halsschmerzen und Nebenhöhlenentzündungen hilfreich. Selbst bei Menstruationsbeschwerden (Krämpfe) oder bei Gallen- und Nierenkoliken kann die Kamille Linderung bringen.

Die Kamille wirkt krampflösend, muskelentspannend, blähungswidrig, beruhigend, austrocknend, entzündungshemmend, schmerzstillend, antibakteriell, pilzhemmend, wund-
heilungsfördernd und desodorierend.

Der wichtigste Inhaltsstoff der Kamille ist das ätherische Öl, das vor allem Bisabolol und Chamazulen (eigentlich ein Artefakt, der durch Esterspaltung aus Matricin entsteht) enthält. Zudem findet man in der Kamille wertvolle Flavonoide sowie Cumarine und Schleimstoffe.

Zu den Haupteinsatzgebieten der Kamille gehören:

  • Gastritis, Enteritis, Colitis
  • Sodbrennen, Blähungen
  • Magen- und Darmkrämpfe
  • Magengeschwür
  • Reiz-Magen und Reiz-Darm
  • Verdauungsschwäche
  • Durchfall und Verstopfung
  • Entzündungen von Zahnfleisch und Mundschleimhaut