AKTUELL - Vitalpilze

Vitalpilze

Was macht sie so wertvoll?

Pilze kennen wir in erster Linie als Speisepilze. Dass so manche Pilze aber echte gesundheitsunterstützende Eigenschaften haben, das ist uns viel weniger bekannt. Es gibt eine große Menge sogenannter Vitalpilze. An die 300 Heilpilze sind bekannt. Über all diese zu berichten, würde den Rahmen des Magazins wohl sprengen, so haben wir nachfolgend ein paar ausgewählt.

AGARICUS BLAZEI MURILL
(brasilianischer Mandelegerling)

Agaricus blazei Murill stammt ursprünglich aus Brasilien, wo er als „Pilz des Gottes“ von den Einwohnern verehrt wurde. Er wird auch als Sonnenpilz oder Mandelpilz bezeichnet und ist ein schmackhafter Speisepilz. Agaricus enthält viele Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Polysaccharide, wie Beta-Glucan. Die wichtigste Eigenschaft des Sonnenpilzes ist die Immunmodulation, wofür vor allem die Polysaccharide verantwortlich sind. Es kommt zur Vermehrung und Aktivierung der T-Lymphozyten, der Killerzellen und der Phagozyten. Agaricus wirkt aber auch entzündungshemmend, antimikrobiell, antiallergisch und antidiabetisch. Er reguliert die Verdauung, wirkt entgiftend, unterstützt das Herz-Kreislauf-System und die Energieproduktion und mindert Stresssymptome. Die Wirkungspalette von Agaricus ist riesengroß. Die wichtigsten Einsatzgebiete sind: Immunregulation, Vitalisierung, Herz-Kreislauf-Stärkung, Diabetes mellitus, Allergien, Stresstoleranz sowie bakterielle, virale und Pilzinfektionen.

AURICULARIA AURICULA-JUDAE
(Judasohr)

Der als Judasohr oder Mu-Err-Pilz bekannte Auricularia ist ein Speisepilz, der besonders in der asiatischen Küche beliebt ist. So manch einer wird ihn schon bei Spaziergängen gesehen haben, denn er wächst auch bei uns, bevorzugt an alten Holunderbäumen. Auch Auricularia enthält sehr viele Polysaccharide, die das Immunsystem stärken. Er ist reich an Vitamin B1, Eisen, Kalium, Magnesium sowie Phosphor und Silicium. Der Pilz wird traditionell zur Verbesserung der Blutzirkulation eingesetzt. Besonders bei Arteriosklerose gilt der Heilpilz als sehr wirksam, da er sowohl cholesterinregulierende, entzündungshemmende als auch antithrombotische Eigenschaften hat. Er kann bei erhöhtem Schlaganfallrisiko, hohem und niederem Blutdruck und Gefäßschwäche (Krampfadern) hilfreich sein. Seine wichtigsten Einsatzgebiete sind: Blutdruckregulation, Durchblutungsförderung, Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Unterstützung der Heilung von Haut- und Augenentzündungen.

PORIA COCOS
(Fu-Ling)

Poria cocos (Poria sclerotinum cocos albae, Kiefernschwamm, Kokospilz) wird in der chinesischen Medizin seit Jahrtausenden als Heilpilz verwendet. Man findet ihn vor allem auf den Wurzeln der roten Kiefer. Seine wichtigsten Inhaltsstoffe sind Polysaccharide und Triterpene. Auch er beeinflusst das Immunsystem positiv. Die Interferon-Bildung wird erhöht, wodurch sich vor allem antivirale Eigenschaften ergeben. Poria cocos wirkt tonisierend, herzstärkend und beruhigend. Der Kokospilz ist ein wertvolles Diuretikum, er wirkt harntreibend und nierenstärkend. Fu-Ling aktiviert den Zellstoffwechsel, stärkt Milz und Magen und fördert den Abbau von Ablagerungen, wodurch er bei allen chronisch-degenerativen Erkrankungen hilfreich ist. Seine wichtigsten Wirkungen sind: immunregulierend, stärkend, entwässernd, stoffwechselaktivierend, blutzuckersenkend und entzündungshemmend.

GANODERMA LUCIDUM
(Reishi)

Reishi, auch als Ling-Zhi oder glänzender Lackporling bezeichnet, ist ein harter, holzartiger Pilz, der auf abgestorbenen Baumstrünken lebt. Mit dem Pilz Ling-Zhi verbindet man ein langes und sexuell erfülltes Leben. Er ist ein Tonikum, das Vitalität liefert und den Organismus regeneriert. Der Alterungsprozess der Zellen wird verzögert, das Herz gestärkt und die Durchblutung verbessert. Ling-Zhi hilft dabei, die Stimmung zu heben und mit Stresssituationen besser fertig zu werden. Man hat festgestellt, dass Reishi viel organisches Germanium enthält, welches die Sauerstoffversorgung der Zellen verbessert und den Stoffwechsel anregt. Ling-Zhi enthält langkettige Polysaccharide, die die Abwehrkräfte enorm stärken. Außerdem wirkt Ling-Zhi blutdrucksenkend, leberregenerierend, entgiftend und schmerzlindernd. Reishi hat ein riesiges Wirkungsspektrum und wird vor allem eingesetzt zur: Herzstärkung, Immunstärkung, Blutdruckregulation, Leistungssteigerung, Vitalitätssteigerung, Durchblutungsförderung und als Aphrodisiakum.

CORDYCEPS SINENSIS
(Raupenpilz)

Sein Name kommt daher, dass er eine bestimmte Raupenart befällt, die er abtötet und daraus seinen Fruchtkörper treibt. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit der Kultivierung des Pilzes auf Nährlösung und somit eine vegane Alternative zur Wildsammlung mit ebensolcher Wirkung. Cordyceps enthält viele Vitamine und Mineralstoffe sowie Aminosäuren, wertvolle Polysaccharide und ungesättigte Fettsäuren. Als Hauptwirkstoffe gelten Cordycepin, Galactomannan und Ophicordin. Er stärkt die Abwehrkräfte und reguliert sie, wirkt entzündungshemmend, schleimlösend und antidepressiv. Bei Stress und Unruhezuständen bringt Cordyceps Entspannung, bei Leistungsabfall steigert er Ausdauer und Leistungsfähigkeit. Aufgrund der starken antioxidativen Eigenschaften wird der Raupenpilz zunehmend als Anti-Aging-Mittel verwendet. Die wichtigsten Wirkungen von Cordyceps sinensis zusammengefasst: leistungssteigernd, immunstärkend und -regulierend, blutfett- und blutzuckersenkend, entzündungshemmend, stressabbauend, antioxidativ, libidostärkend und antidepressiv.

HERICIUM ERINACEUS
(Igelstachelbart)

Dieser Vitalpilz hat noch Namen wie Affenkopfpilz, Löwenmähne oder Pom Pom blanc, die alle auf sein eigentümliches Aussehen zurückzuführen sind. Er ist auf großen Wunden oder Astgabeln alter Hartholz-Laubbäume zu finden und sein weißer Fruchtkörper wird 5 bis 25 cm groß. Auch er ist reich an Polysacchariden und er enthält typischerweise Erinacine und Hericerine, zwei aromatische Verbindungen. Er ist sowohl ein Speise- als auch ein Vitalpilz und wird vor allem empfohlen: bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes (wirkt regulierend auf die Mucosa), zur Stärkung der Leber, bei Immunsystemstörungen und Stressbelastungen.