SERIE - Laborwerte

Laborwerte

Für Sie erklärt

Mit dieser Ausgabe starten wir für Sie eine neue Serie: Ab sofort wird in jedem BioBlick ein wichtiger Laborwert erklärt. Für alle, die oft mit Stirnrunzeln einen Laborbericht in Händen halten und sich fragen, was dieser oder jener Wert bedeuten soll und welche Aussagekraft er hat. Diesmal ist es der PSA-Wert – der Wert des prostataspezifischen Antigens.

PSA ist ein Glykoprotein (Glykoproteine bestehen aus Eiweiß und Zucker), das von der Prostata, der männlichen Vorsteherdrüse, produziert wird und der Verflüssigung des Ejakulats (Samenflüssigkeit) dient. Normalerweise gelangt nur sehr wenig PSA aus der Prostata in das Blut. Es wird sowohl von gesunden also auch von kranken Prostatazellen abgegeben. Angegeben wird der Wert in ng/ml.

Häufig wird angenommen, dass ein erhöhter Wert ein eindeutiger Hinweis auf einen Prostatakrebs ist. Dies ist nicht der Fall. Auch harmlose Veränderungen können den Wert ansteigen lassen. Auch wenn die Nutzung dieses Wertes zur Krebsfrüherkennung umstritten ist, sollte dennoch jeder Mann ab dem 45. Lebensjahr zur regelmäßigen Untersuchung gehen.

Bei Prostatakrebs vermehren sich die Zellen des Drüsengewebes unkontrolliert. Dadurch erhöht sich der PSA-Wert. Außerdem geben Tumorzellen mehr PSA an das Blut ab als normale und das führt zu einem starken Anstieg. Eine gutartige Prostatavergrößerung führt ebenfalls zu einem erhöhten Anstieg des PSA-Wertes. Als Faustregel gilt, dass jedes zusätzliche Gramm normales Prostatagewebe den PSA-Wert um etwa 0,1 ng/ml erhöht und jedes Gramm Prostatakrebszellen um 1 ng/ml, also das Zehnfache. Sehr hohe Werte könnten also sehr wohl einen Verdacht liefern.

Falsch erhöhte Werte können vorkommen durch Infektionen oder mechanische Reizung (Fahrradfahrt, Darmspiegelung, Prostatamassage, Tastuntersuchung, Entzündung, Ejakulation, rektale Untersuchung). Ein auffälliges Ergebnis muss daher immer nach einiger Zeit wiederholt werden.

Unumstritten ist die Aussagekraft des PSA-Wertes zur Verlaufskontrolle und Nachsorge von Prostatakrebs. Die Messungen zeigen, ob die Tumorbehandlung erfolgreich war und im Rahmen von Nachuntersuchungen kann ein Wiederaufflammen der Erkrankung rechtzeitig entdeckt werden.

Normwert: Im Allgemeinen gilt ein Wert von 4 ng/ml als normal. Bei jüngeren Männern wird ab 2 ng/ml eine weitere Messung in einem Jahr empfohlen. Meist sind Werte von unter 10 ng/ml noch kein Grund zur Besorgnis.