SERIE - Mikronährstoffe für die Leber

Mikronährstoffe für die Leber

Welche Vitalstoffe unterstützen Leber und Galle?

Die Leber erfüllt viele Stoffwechselaufgaben. Sie produziert die Galle, entgiftet den Körper und ist ein Speicherorgan. Ist die Leber in Mitleidenschaft gezogen, so merkt man dies erst anhand von Blutuntersuchungen, da Leberstörungen keine Schmerzen verursachen. Aufgrund gestörter Entgiftungstätigkeit kann auch ein schlechtes Hautbild auf Leberprobleme hinweisen.

Die Leber produziert pro Tag ca. 600 ml Gallenflüssigkeit, die für eine ungestörte Fettverdauung notwendig ist. Ein Teil davon wiederum wird in der Gallenblase gespeichert und von dort bei Bedarf freigesetzt.

Neben der Gallenproduktion (Verdauungsförderung) erfüllt die Leber jedoch noch zahlreiche andere Aufgaben. So werden etwa alle mit der Nahrung aufgenommenen Stoffe nach der Zerlegung im Magen-Darm-Trakt in die Leber transportiert und dort einer weiteren Verarbeitung unterzogen. Was der Körper benötigt, wird dabei herausgefiltert bzw. verarbeitet und über das Blutsystem weitergeleitet oder gespeichert. Was der Körper nicht braucht oder ihm sogar schadet wird so verändert, dass es gefahrlos ausgeschieden werden kann. Die Leber ist daher Entgiftungszentrale, Stoffwechselorgan (z.B. zentrale Rolle im Fettstoffwechsel) und Produktionsorgan (z.B. Hormone, Eiweißstoffe, Blutgerinnungssystem) sowie ein Speicherorgan (für Eiweiß, Glykogen, Spurenelemente z.B. Eisen und Kupfer, Vi­tamine).

Eine Überlastung der Leber bzw. Störungen der Gallensekretion und des Gallenabflusses können sich in unspezifischen Symptomen zeigen. Dazu gehören Leistungsabfall, Apathie, Schwäche und Müdigkeit, Beschwerden im Oberbauch (vor allem nach fettreichen Mahlzeiten), Bauchschmerzen, Koliken, Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen. Da die Haut aus naturheilkundlicher Sicht einen Bezug zum gesamten Organismus hat, können Hautprobleme auf Probleme der Ausscheidungsorgane (Niere, Leber Lymphe) hinweisen. Bei einer überlasteten Leber kann es zu Pickel und Hautunreinheiten zwischen den Augenbrauen kommen. Auch kalte Hände und Füße in Verbindung mit Abgespanntheit und Müdigkeit können auf eine überforderte Leber hinweisen. Die größten Feinde der Leber sind Alkohol, fette Speisen und Zucker, Medikamente und Umweltgifte. Wenn man der Leber Gutes tun will, dann sollte man versuchen, hier so wenig schädliche Substanzen wie möglich aufzunehmen. Aber die Natur hat Hilfsmittel bereit, die die Leber stärken, die Entgiftung unterstützen und die Regeneration dieses wichtigen Organes fördern.

Die Artischocke wurde bereits im 16. Jahrhundert als galletreibendes Naturheilmittel erwähnt. Bedeutender Inhaltsstoff ist das Cynarin, das durch die Bitterkeit zur Anregung der Verdauungssäfte führt. Die Artischocke schützt die Leber und fördert deren Regeneration. Zudem hat sie viele andere positive Eigenschaften wie blutfettsenkende und antioxidative Wirkung.

Die Mariendistel ist ebenfalls eine sehr alte Heilpflanze. Sie wird sogar zur unterstützenden Behandlung bei chronischer Hepatitis und anderen Lebererkrankungen empfohlen. Ihre hervorragenden leberschützenden und vor allem –regenerierenden Eigenschaften machen sie zur wichtigsten Leberpflanze. Die Mariendistel-Wirkstoffe stabilisieren die Membranen der Leberzellen und stimulieren deren Neubildung, wodurch die Regeneration ermöglicht wird. Sie wirkt ebenfalls stark antioxidativ.

Der Löwenzahn wirkt entwässernd und fördert die Gallensekretion. In Teemischungen ist er fast immer zu finden.

Eine nicht aus dem europäischen Raum stammende, aber nicht weniger bekannte Heilpflanze ist Kurkuma (Curcuma, Gelbwurzel). Sie wirkt stark galletreibend und entzündungshemmend.
Mikronährstoffe helfen, Giftstoffe zu neutralisieren. Zink fördert die Synthese des metallbindenden Proteins Metallothionein, an welches Schwermetalle gebunden und auf natürlichem Wege aus dem Körper ausgeschieden werden. Vitamin C aktiviert die in der Leber für die Entgiftung verantwortlichen Enzyme und trägt so zur Ausscheidung von Cyaniden, Formaldehyd, Nitrosaminen und Nikotin bei.

Als wichtigste Entgiftungszentrale ist die Leber einer großen oxidativen Belastung ausgesetzt. Ausreichende Versorgung mit Antioxidantien ist daher sehr wichtig. Dazu zählen nicht nur Vitamin C und Zink sondern auch Vitamin E und Selen sowie zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe.

Vitamin B6, B12 und Folsäure sind notwendig für den Energie- und Eiweiß- sowie Glykogenstoffwechsel und unterstützen die Leber. Vitamin B6 ist zudem wichtig für den Harnstoffzyklus, der ausschließlich in der Leber stattfindet und für die Entgiftung des Stickstoffs notwendig ist.

Cholin ist ein Nährstoff, der unter anderem zum Erhalt der normalen Leberfunktion empfohlen wird. Er spielt eine Rolle im Fett- und Homocysteinstoffwechsel.
Lecithin kann die Entgiftung unterstützen und Entzündungen verringern. Die positiven Auswirkungen auf die Leber sind durch zahlreiche Studien untermauert. Es ist wichtig für den Fett- und Cholesterinstoffwechsel und unterstützt so die Leber in ihrer Funktion.

Eine Einschränkung des Alkoholkonsums ist die erste Maßnahme zur Entlastung der Leber. Aber auch selbst einfach anmutende Verhaltensänderungen wie ausreichend schlafen und leichte Gymnastikübungen können unterstützend dazu beitragen, dass sich die Leber regenerieren kann.