Augenheilkunde in der Naturheilpraxis

Ein Beitrag der Therapeutin Frauke Struck-Haas

Die Therapie von chronischen Augenerkrankungen stellt ein Stiefkind in den Naturheilpraxen dar, obwohl alleine in Deutschland ca. 4,5 Millionen Menschen an der Makuladegeneration (AMD) und ca. eine Million am Glaukom erkrankt sind.  Die AMD ist die Hauptursache der Erblindung bei Patienten, die über 50 Jahre alt sind, gefolgt vom Glaukom und der diabetischen Retinopathie mit jeweils 16%.

Etwa jeder dritte Mensch, der das 75. Lebensjahr überschritten hat, ist an einer Makuladegeneration (AMD) erkrankt, jeder 20. wird erblinden. Das sind alarmierende Zahlen. Für viele Patienten, die von ihrem Augenarzt die Diagnose erhalten: „Sie sind an einer Makuladegeneration erkrankt“, ist diese Botschaft ein riesengroßer Schock. Die Angst vor der Erblindung ergreift Besitz vom Patienten. Bei der Makuladegeneration (AMD) werden zwei Formen unterschieden: die trockene AMD und die feuchte AMD.

Für die trockene Makuladegeneration gibt es auf dem schulmedizinischen Sektor keine adäquate Therapie. Patienten wird empfohlen, die Augen vor Sonnenlicht zu schützen und Nahrungsergänzungspräparate für die Augen einzunehmen. Sehhilfen, Vergrößerungslupen und Lesegeräte können im Anfangsstadium unterstützend eingesetzt werden. Für die feuchte Makuladegeneration gibt es hingegen sehr wohl eine schulmedizinische Therapie.
Um aber den naturheilkundliche Therapieansatz und dessen Wirkung bei einer Makuladegeneration zu verstehen, müssen wir uns erst mal vergegenwärtigen: Welche physiologischen Aufgaben hat die Makula und wodurch entsteht eine Makuladegeneration?

Die Makula lutea – Der Gelbe Fleck

Die Makula lutea ist auch unter dem Begriff der Gelbe Fleck bekannt. Sie liegt im Zentrum der Netzhaut, ist ca. 2mm² groß und enthält nur Zapfenzellen.
Das Zentrum der Makula bildet die Sehgrube, eine Vertiefung in der Netzhaut. Hier ist die Dichte der Zapfenzellen am größten (6 Millionen), deshalb wird sie auch als Ort des schärfsten Sehens bezeichnet. Die Zapfen liefern uns die Informationen über die Farben. Die Zapfenzellen in der Makula wandeln das einfallende Licht in elektrische Signale um, die über den Sehnerv zum Gehirn weitergeleitet werden. Die winzige Makula ermöglicht uns zu lesen, Details aus Bildern zu differenzieren, Gesichter und Farben zu erkennen. Nimmt die Helligkeit ab, erkennen wir nur noch Formen, Umrisse und Grautöne. Hierdurch werden andere Lichtsinneszellen aktiviert: die Stäbchenzellen (ca. 120 Millionen). Sie befinden sich in der Peripherie der Makula und auf der übrigen Netzhaut. Stäbchenzellen ermöglichen uns das Nachtsehen oder Dämmerungssehen

Für die Versorgung der Lichtsinneszellen ist die Aderhaut zuständig. In der Aderhaut fließen ca. 18 ml Blut pro Sekunde. Die Lichtsinneszellen haben eine enorm große Stoffwechselaktivität. Durch die Umwandlung von Licht in elektrische Signale entstehen Abbauprodukte des Sehprozesses. Diese werden über Venolen abtransportiert. Solange die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff sowie der Abtransport der entstehenden Stoffwechselprodukte funktioniert, ist das Auge gesund.

Die Makuladegeneration

Die Makuladegeneration ist eine degenerative Erkrankung der Netzhautmitte und beginnt mit der trockenen AMD. Aufgrund von Durchblutungsstörungen kleinster Gefäße der Aderhaut werden die Lichtsinneszellen der Netzhaut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und die Stoffwechselprodukte des Sehprozesses nicht mehr im notwendigen Umfang entsorgt. Dadurch entstehen Ablagerungen in der Netzhaut, die auch unter dem Begriff Drusen bekannt sind. Die Degeneration der Lichtsinneszellen ist nun ein schleichender Prozess. Oft wird die AMD vom Betroffenen erst gar nicht bemerkt, weil das bessere Auge die Fehlfunktion kompensiert. Erst im fortgeschrittenen Stadium oder wenn das zweite Auge ebenfalls betroffen ist, treten die ersten Symptome auf. Es kommt zu einer langsamen Sehverschlechterung des zentralen Sehens, die aber beständig voranschreitet. Das periphere Sehen bleibt meist erhalten.

Die Feuchte Makuladegeneration

Grundvoraussetzung für das Entstehen einer feuchten AMD ist die trockene AMD. Um der Sauerstoff- und Nährstoffunterversorgung der Lichtsinneszellen entgegen zu wirken, bildet der Körper Wachstumsfaktoren. Bei 15 % der Patienten, die an einer trockenen AMD erkrankt sind, kommt es nun zum Wachsen neuer, krankhafter Gefäße von der Aderhaut durch die Bruch’sche Membran in die Netzhaut. Diese gutgemeinte Rettungsaktion unseres Körpers kann leider sehr negative Auswirkungen haben. Durch das Gefäßwachstum kommt es zu einem Verdrängungsmechanismus der Lichtsinneszellen, im extrem ungünstigen Fall sogar zur Netzhautabhebung. Zudem sondern die neu gebildeten Gefäße Flüssigkeit ab, die zerstörend auf die Rezeptoren wirkt. Das dadurch entstehende Ödem verstärkt die Netzhautabhebung.Die Gefäßwände sind nicht sehr stabil. Im ungünstigsten Fall kommt es zu Einblutungen in die Netzhaut. Dies ist ein schwerer Notfall und es besteht die Gefahr der sofortigen Erblindung! Die feuchte AMD kann viel schneller zum Verlust des zentralen Sehfelds führen als die trockene.

Das Hauptaugenmerk vieler Therapieformen der feuchten AMD liegt auf der Eindämmung des krankhaften Gefäßwachstums. Konnte die Gefäßneubildung eingedämmt bzw. gestoppt werden, muss sich der Patient darüber im Klaren sein, dass die trockene AMD weiterhin besteht und damit ebenfalls die Sauerstoff- und Nährstoffunterversorgung sowie die Ablagerungen. Daher wird der Körper immer wieder versuchen, die Netzhaut durch neu wachsende Gefäße zu versorgen.

Die ersten Anzeichen (Beschwerden) für eine Makuladegeneration sind:
●    der Patient benötigt, um Lesen zu können, immer bessere Lichtverhältnisse
●    Erhöhte Blend-Empfindlichkeit – besonders abends beim Autofahren
●    Verminderte zentrale Sehschärfe. Details aus Bildern oder von Gesichtern werden nicht mehr richtig wahrgenommen (Bsp.: die Uhr wird erkannt, aber nicht die Ziffern)
●    Gerade Linien erscheinen wellenförmig, verbogen
●    Farben erscheinen blass, verwaschen
●    Im fortgeschrittenen Stadium ist Lesen nicht mehr möglich. Der Verlust des zentralen Sehens beeinträchtigt das Leben des Patienten sehr

Amsler-Gitter-Test

Bei diesem Test zur Selbsterkennung einer AMD müssen Sie ein Auge verschließen und mit dem anderen Auge den schwarzen Punkt in der Mitte fixieren.
Der Test wird für beide Augen getrennt durchgeführt. Wichtig ist, dass Sie Ihren normalen Leseabstand, in der Regel etwa 30-40 cm, einhalten. Falls Sie im Alltag eine Lesebrille benötigen, müssen Sie diese für den Test aufsetzen. Mit dem geöffneten Auge schauen Sie nun ruhig auf den Punkt in der Mitte des Gitters und achten auf folgende Effekte:

●    Sind die Linien gerade? Oder erscheinen sie verzerrt, gewellt, verbogen oder doppelt?
●    Ist das Amsler-Gitter klar oder verschwommen?
●    Sehen Sie Löcher oder leere Stellen im Gitter?
●    Sehen Sie graue Schleier oder Schatten auf dem Bild?
●    Ist der Punkt in der Mitte klar zu erkennen oder verschwindet er?
●    Fehlen dem Gitter ein oder mehrere Ecken?
●    Sind alle Quadrate gleich groß?

Sollten Sie bei sich einen oder mehrere Effekte beobachten, bitte unverzüglich den Augenarzt aufsuchen.

Risikofaktoren für eine Makuladegeneration

Neben unausgewogener und einseitiger Ernährung, hohem Cholesterinspiegel und Bewegungsmangel ist es vor allem starres Sehen, das eine AMD begünstigt. Die tägliche Arbeit am Computer, viel Fernsehen und Computerspiele führen dazu, dass die Augen kaum bewegt werden und die Augenmuskeln inaktiv bleiben. Dadurch wird das Auge schlechter durchblutet. Auch seelischer Stress, Nikotin, Alkohol und manche Medikamente können sich negativ auswirken. Starke Sonnenlichteinstrahlung ist ebenfalls ein Risikofaktor.

Neben allgemeinen Vorbeugemaßnahmen wie gesunder Ernährung, Bewegung, Stressmanagement, Blutdrucksenkung etc. sind Augenbewegungsübungen hilfreich. Diese fördern die Durchblutung, wodurch die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung sowie der Abtransport von Stoffwechselprodukten verbessert wird.
Viele Makulapatienten versuchen zudem über die Zufuhr von Nahrungsergänzungsprodukten mit Lutein und Zeaxanthin die Lichtsinneszellen der Makula zu schützen.

Naturheilkundliche Therapien

An den Augen hängt ein ganzer Mensch. Sind die Augen erkrankt, ist dies der körperliche Ausdruck,  welches uns auf eine Disharmonie auf der Gefühls- und Geistesebene hinweist. Ziel der naturheilkundlichen Behandlung ist es, alle drei Ebenen in die Therapie zu integrieren, um die Selbstheilungskräfte, den inneren Arzt, zu aktivieren. Hierfür bietet die Naturheilkunde viele ganzheitlich Ansätze. Die Augen-Regulationstherapie setzt sich aus vier unterschiedlichen Naturheilverfahren zusammen.

Das Fundament bildet die Augenakupunktur. Psychologische Kinesiologie, Magnetfeldtherapie und ausleitende Verfahren aus der Phytotherapie runden das Konzept der Augen-Regulationstherapie ab. In der Augen-Akupunktur haben sich zwei Systeme besonders bewährt: Die Eciwo-Akupunktur und die Augenakupunktur nach John Boel.

Die ECIWO-Akupunktur ist ein junges, effektives und nachhaltiges Akupunktursystem. Sie aktiviert das embryonal-genetische Programm des Körpers und gilt als Regenerationstherapie. Entdeckt wurde die zugrunde liegende ECIWO-Theorie vom chinesischen Biologen Prof. Yinqing Zhang. (1973; ECIWO=Embryo Contains Information of the Whole Organism).

Nach Prof. Zhang besteht der Körper aus vielen kleinen embryoähnlichen Strukturen, die miteinander vernetzt sind. In diesen Strukturen bildet sich der ganze Körper ab.  Durch die Akupunktur des Eciwo Systems vermag der Körper eine Regeneration anzukurbeln. ECIWOS befinden sich auf dem ganzen Körper. Für die Augen-Akupunktur werden folgende ECIWOS akupunktiert:

●    im Gesicht (Augenbrauen)
●    an den Händen
●    an den Knien
●    und an den Füßen

Basierend auf dem ECIWO-System, entdeckte John Boel, dass sich um jedes Gelenk ein weiteres Mikrosystem befindet. Diese Reflexpunkte stehen in direkter Verbindung mit verschiedenen Arealen des zentralen Nervensystems. Auch hierbei wird nur der Punkt akupunktiert, der sich nach vorheriger Diagnose zeigt.

Bei der Augen-Akupunktur hat es sich bewährt, diese zwei Mikrosysteme in der Therapie von chronisch degenerativen Augenerkrankungen zu kombinieren. Da die Durchblutungsstörungen bei der AMD im Vordergrund stehen, hat es sich bewährt, die Akupunktur mit einer gepulsten Magnetfeld-Therapie zu kombinieren.

Frauke Struck-Haas
Heilpraktikerin VFH
D-56379 Hömberg
www.frauke-struck-haas.de
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Telefon: +49 2604 94 17 71