Bakerzyste

Was ist das?

Entdeckt man eine Schwellung in der Kniekehle, könnte es sich dabei um eine Bakerzyste handeln. Die Verdachtsdiagnose wird vom Arzt gestellt (Anamnese, Untersuchung der Kniekehle) und mittels MRT bestätigt. Meist sind Bakerzysten harmlos, können aber Schmerzen verursachen und die Bewegungsfreiheit des Kniegelenks einschränken.

Die Bakerzyste oder auch Poplietalzyste genannt, ist ein flüssigkeitsgefüllter, ummantelter Hohlraum im Bereich der Kniekehle und entsteht in der Regel als Folge einer Verletzung des Gelenks. Die häufigsten Auslöser für das Entstehen sind alterungsbedingte Meniskuschäden und Kniegelenksarthrosen sowie Rheuma. Aus diesem Grunde sind Bakerzysten größtenteils bei Menschen nach dem 60. Lebensjahr zu finden und nur selten bei jüngeren Menschen oder Kindern. Der Erguss ist ein Zeichen einer Selbstheilungsreaktion. Das Knie versucht, die Schäden an Meniskus und/oder Kniegelenksknorpel durch vermehrte Produktion von Gelenksflüssigkeit auszugleichen. Die Kapsel des Gelenkes weitet sich und stülpt sich in der Folge an einer Schwachstelle aus.

Kleine Bakerzysten verursachen meist keine Symptome und bleiben daher oft unbemerkt. Werden die Zysten aber größer als 2 cm, dann können sie bei Bewegung Schmerzen verursachen. Durch den Druck der Flüssigkeitsansammlung auf Nerven und Gefäße besteht bei besonders großen Zysten die Gefahr von Taubheitsgefühlen, Lähmungen und Durchblutungsstörungen. Oft lässt sich aber nicht feststellen, ob die Kniebeschwerden von der Bakerzyste verursacht werden oder von der sie auslösenden Grund­erkrankung. Behandelt man die zugrunde liegende Ursache, dann bildet sich die Zyste normalerweise wieder zurück. Punktionen sind erfahrungsgemäß nicht zielführend, da sie sich schnell wieder neu füllen. Sie sind aber trotzdem notwendig, wenn die Zyste bereits sehr groß ist und Gefähr läuft, zu platzen.

Physiotherapeutische Maßnehmen helfen dabei, die Symptome einer Bakerzyste zu lindern (z.B. ein spezielles Kraft- und Beinachsentraining). Ist die Muskulatur um das Kniegelenk gekräftigt, trägt das zur Reduktion der Reizsituation bei. Physiotherapie ist aber nur nach Rücksprache mit dem Arzt möglich, denn meist muss zu Beginn das Kniegelenk geschont werden.