Mistel (Viscum alba L.)
Warum Miraculix diese Pflanze so schätzte
Jeder kennt sie, die eigentümlichen Gebilde, die auf so manchen Obst- und Laubbäumen zu sehen sind. Die Mistel ist in vielerlei Hinsicht anders als andere Pflanzen und das machte sie vermutlich auch so besonders. Die keltischen Druiden etwa haben sie als Heilpflanze hochgeschätzt, aber auch in der modernen Medizin spielt die Mistel eine wichtige Rolle.
Früher galt die Mistel als besonders magische Pflanze. Aber auch heute noch hängt man sich Mistelzweige an die Haustüre zum Schutz vor Schaden. Die Mistel ist ein immergrüner Strauch mit ledrigen, lanzettförmigen Blättern und weißen-kugeligen Beeren.
Im Gegensatz zu anderen Pflanzen trägt die Mistel ihre Früchte im Winter. Sie ist ein sogenannter Halbschmarotzer. Mit ihren Haftwurzeln saugt sie Wasser (und damit auch gelöste Mineralstoffe) aus dem Holz ihrer Wirtsbäume. Es gibt, je nach Wirt, Laubholzmisteln, Tannenmisteln und Kiefer- und Föhrenmisteln. Aufgrund unterschiedlicher Wirtsbäume sind auch die Inhaltsstoffe unterschiedlich. Die Mistel enthält Lektine, Viscotoxine, Flavonoide, Triterpene uvm.
Die Mistel wird oral (als Tee oder als Trockenextrakt in Form von Kapseln, Tabletten) und parenteral (wässrige Injektionslösung) angewendet. In der oralen Anwendungsform wirkt die Mistel blutdruck- und blutfettsenkend. Sie wird hier bei leichten Formen der Hypertonie und zur Vorbeugung von Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen. Auch bei Schwindel, Abgeschlagenheit und Müdigkeit ist die Mistel hilfreich. Auf den Blutdruck wirkt die Mistel regulierend, d.h. auf hohen Blutdruck wirkt sie senkend und auf niedrigen steigernd.
Ein Mistel-Tee aus den Blättern, der am besten kalt angesetzt wird, stärkt das Herz und fördert die Durchblutung. Aufgrund der leichten Giftigkeit von Mistel wird sie aber nur sparsam verwendet. Die Mistel beeinflusst die Verdauung und die Nerven günstig und wirkt harntreibend, entzündungshemmend und stoffwechselanregend.
In der parenteralen Ernährung hat die Mistel immunstimulierende und zytostatische Eigenschaften. Sie kann bei degenerativen Gelenkserkrankungen sowie als Begleittherapie bei Tumorerkrankungen angewendet werden.